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18 Jungen und Mädchen werden „Junior Coaches“

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Vier Tage lang lernten die Jugendlichen die Theorie und Praxis für ihr Zertifikat. - Foto: Jana Wohlers
Vier Tage lang lernten die Jugendlichen die Theorie und Praxis für ihr Zertifikat. © Jana Wohlers

Hoya - Von Jana Wohlers. Wie wird eine Trainingseinheit ausgearbeitet? Wie trainiert man im Fußball die Kondition, und wie behalten junge Sportler ihre Motivation? Welche rechtlichen Grundlagen müssen beachtet, welche Erste-Hilfe-Kenntnisse erlernt werden? Antworten auf all diese Fragen gab in der vergangenen Woche ein Camp des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) im Schulzentrum Hoya, das aus einer Kooperation des Turn- und Sportvereins (TSV) Hassel und der Oberschule in Hoya entstanden war. Das Ziel der 18 Jugendlichen: das Zertifikat zum „Junior Coach“.

Wer als Jugendlicher eine Tätigkeit als Coach im Sportverein anstrebt, stellt sich oft die Frage, wie die Sache anzugehen ist. „Mit dem neuen ,Junior Coach‘- Modell hat es sich der NFV auf die Fahnen geschrieben, Jungen und Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren auf ihren ersten Schritten zum Coach zu unterstützen – kostenlos“, erklärte Referent Hendrik Teichgräber aus Barsinghausen (Region Hannover). Zusammen mit Peter Heinrich aus Hamburg war Teichgräber als lizensierter Trainer vom NFV für das Camp nach Hoya gereist.

Insgesamt 18 Mädchen und Jungen stellten sich den Anforderungen des 40 Unterrichtseinheiten umfassenden und vier Tage andauernden Camps, darunter auch fünf Teilnehmer vom TSV Hassel.

Neben der Theorie stand für die Jugendlichen viel Sportpraxis auf dem Programm. Mit einigen Kinder-Mannschaften setzten sie Erlerntes direkt in der Sporthalle um, übten die Ausarbeitung kompletter Trainingseinheiten und genossen nebenbei die praktischen Tipps der NFV-Referenten.

Die Teilnehmer setzten mit Kinder-Mannschaften das Erlernte direkt in der Sporthalle um. - Foto: Jana Wohlers
Die Teilnehmer setzten mit Kinder-Mannschaften das Erlernte direkt in der Sporthalle um. © Jana Wohlers

Wer gerade nicht selbst die Coach-Rolle übernahm, der war für eine Beobachtung und kritische Reflexion seiner Kameraden zuständig: Was lief gut, woran muss noch gefeilt werden? Spricht der Coach laut und deutlich genug? Sind alle Anweisungen für Kinder verständlich formuliert, die Übungen vielseitig, kommt der Spaß auch nicht zu kurz? Es waren einige Punkte, die die jungen Coaches, die häufig zum allerersten Mal ihre „eigene“ Mannschaft trainierten, beachten mussten.

Referent Hendrik Teichgräber erklärte, warum der Jugendarbeit im NFV so viel Bedeutung beigemessen wird: „Der Sport an der Basis, insbesondere in kleineren und ländlicheren Vereinen, lebt von dem Engagement der Sportler.“ Gerade Jugendliche bringen durch ihr junges Alter ein ganz anderes Verständnis für die Gedanken und Bedürfnisse von Sportlern im Kinderalter mit als Erwachsene, was ein altersgerechtes Training erleichtert.

Spaß und Motivation bei den Jüngeren entscheidend

Vor allem in Kindergruppen gehe es noch gar nicht so sehr um den Sport selbst, weiß Teichgräber. „Da ist es wichtiger, dass den Kindern der Sport dauerhaft Spaß macht und ihre Motivation erhalten bleibt.“

Die Coaches leisten nicht nur sportliche, sondern auch ein großes Stück pädagogische Arbeit. Für viele Jugendliche ist die Ausbildung zum „Junior Coach“ der erste Schritt in Richtung eines zukünftigen Trainerdaseins.

Die 18 Teilnehmer des Hoyaer Camps begnügten sich aber erst einmal mit ihrem ersten Coach-Titel – der befähigt immerhin schon zu ersten Tätigkeiten als Übungsleiter, zum Beispiel von einer schulischen Arbeitsgruppe, oder als Co-Trainer einer Jugendmannschaft.

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