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Hoyaer Gymnasiasten Vorbilder für Niedersachsen

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Die Schülerinnen Denise Küpke, Luisa Homfeld und Karen Schneermann (vorne, von links) verdeutlichen anhand eines Versuchaufbaus das Lernen im Chemie-Unterricht mithilfe eines Notebooks und multimedialen Arbeitsmethoden. ·
Die Schülerinnen Denise Küpke, Luisa Homfeld und Karen Schneermann (vorne, von links) verdeutlichen anhand eines Versuchaufbaus das Lernen im Chemie-Unterricht mithilfe eines Notebooks und multimedialen Arbeitsmethoden. · © Foto: Marvin Köhnken

Hoya - Von Vera Bielefeld und Marvin KöhnkenHOYA · Neue Medien, Smartboards und ein eigener Netzwerkserver bereichern die Arbeit am Johann-Beckmann-Gymnasium (JBG) Hoya. Ab der siebten Klasse erhalten alle Schüler ein eigenes Notebook, das im Unterricht an vielen Stellen eingesetzt wird. Das 2005 gestartete Projekt des mobilen, multimedialen Lernens hat sich zu einem Vorbild für niedersächsische Schulen entwickelt, die ähnliche Arbeitsmethoden für Lehrer und Schüler etablieren möchten.

Als Mitglied des Aktionsprogramms „n-21: Schule in Niedersachsen online“ begrüßt das JBG regelmäßig Delegationen aus dem gesamten Bundesland, um ihnen die multimedialen Möglichkeiten zu vermitteln. In dieser Woche waren Braunschweiger zu Gast. Die Vertreter von Schulen, der Stadt und einem Forschungsinstitut ließen sich von ihren Kollegen vor Ort mögliche Einsatzbereiche sowie entsprechende Erfahrungen im Unterricht erläutern. Am JBG, das erfuhren auch die Delegierten bei der Vorstellung der Arbeit mit Notebook und Server (siehe unten), haben viele Lehrer ihre Unterrichtsmethoden an das Modell angepasst. Chemielehrerin Silke Schoppe hatte mit Schülern aus ihrem Leistungskurs die Präsentation eines Versuchs vorbereitet. Sie beschreibt den Umgang mit den Computern so: „Ich nutze das neue Medium als eine Ergänzung zu den bisherigen Formen.“ Eine Mappe gehöre selbstverständlich weiterhin zu den Arbeitswerkzeugen der Schüler. „Jeder Kollege hat da seine eigene Methoden, ich drucke mir beispielsweise die Ergebnisse der Schülerversuche auf Folie aus, um sie mit der Klasse auswerten zu können.“

Jürgen Schuppe vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) steht seit vielen Jahren in Kontakt mit Schulen, die das mobile Lernen nutzen. Er sieht JBG-Leiter Lutz Bittner und Projektkoordinator Michael Timm als große Unterstützer auf dem Weg zu einer vernetzten Schule. „Treffen wie die in Hoya sind ein sehr nachhaltiger Ansatz, um das Konzept hinter n-21 zu vermitteln“, sagt Schuppe. „Dabei erreichen wir die Teilnehmer übers Herz.“

„Am JBG hat das Konzept in einem begrenzten Raum begonnen, in dem die Schüler das Netzwerk des Gymnasiums nutzen konnten“, sagt Bittner. „Aus dem Plan, einzelne Notebookklassen zu gründen, entwickelte sich die Chance, die ganzen Jahrgänge ab Klasse 7 mit der neuen Technik auszustatten.“ Heute stehe das Gymnasium vielen Einrichtungen als Ideengeber und für einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung.

Als Vorbereitung auf die Arbeit an den Hochschulen lässt sich das mobile Lernen ebenfalls interpretieren. „In Zukunft wird das, was wir in Hoya machen, Normalität für alle Schulen sein“, ist sich Bittner sicher.

Über die Netbook-Nutzung am JBG:

Seit 2005 nutzt das Johann- Beckmann-Gymnasium in Hoya Note- und Netbooks als Ergänzung zum Schulbuch. Weil die Nachfrage sehr groß ist, können sich Schüler ab der siebten Klasse an einer Sammelbestellung der Schule beteiligen oder eigene Note- beziehungsweise Netbooks kaufen. Schüler ohne eigenes Gerät können die schuleigenen Netbooks nutzen.

Besonders Power-Point-Präsentationen lassen sich mit einem Computer schnell und einfach gestalten und mithilfe eines Smartboards, einer multimedialen Tafel, vortragen.

Ziele der Netbooknutzung sind das eigenständige Lernen der Schüler und der Erwerb besserer Medienkenntnisse. Lehrer und Schüler tauschen auf der schuleigenen Plattform „iServ“ Präsentationen, Projekte, Gruppenarbeiten und Arbeitsblätter aus. Sie diskutieren in Foren über das Schulleben oder aktuelle politische Ereignisse. Der Server bietet außerdem Chat-Möglichkeiten für Schüler und Zugriff auf den Vertretungsplan des nächsten Tags. Besonders in naturwissenschaftlichen Fächern ist die Nutzung von Netbooks vorteilhaft, weil sich Versuchsvorgänge verständlicher darstellen lassen: Alle Resultate werden auf dem Server abgelegt und können von den Kursteilnehmern verglichen werden. · vb

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