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Polizeihunde wetteifern bei Geschicklichkeitswettkampf

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Polizeihund stellt Einbrecher
Geschicklichkeitswettkampf für Polizeihunde © Symbolbild: dpa

Nienburg - Von Andrea Brack. Täter stellen, Fährten suchen, Diebesgut erschnüffeln: All das gehört zum Alltag eines Polizeihundes. Im Kreis Nienburg sind 42 Diensthundeführer mit ihren Tieren zum Wettkampf gegeneinander angetreten.

Polizist Gregor Buscher ist zwar ein alter Hase, aber nervös ist er vor jedem Start. Sein Hund Maddox dagegen steht ganz ruhig neben ihm - das Tier ist immer einsatzbereit. Am Mittwoch trat der Polizist aus Delmenhorst beim Vielseitigkeitswettbewerb für Diensthundeführer in Hoyerhagen (Kreis Nienburg) mit seinem Fährtenspürhund gegen 42 Teams aus ganz Deutschland an. Und wie im Vorjahr belegte Buscher mit dem Belgischen Schäferhund den ersten Platz. „Ich starte nicht, um den zehnten Platz zu machen“, machte der 53-Jährige seine Ambitionen während des Wettkampfs deutlich. „Schwächen habe ich, der Hund hat keine.“

Bei dem Wettkampf müssen die Tiere in zehn Stationen Hindernisse überwinden und bei Gehorsams- und Schießübungen Geschick und Teamarbeit zeigen. Täter stellen, Fährten suchen oder Diebesgut erschnüffeln, all diese Übungen orientieren sich an Einsatzsituationen. Schwierigkeiten bereitet den Teilnehmer diesmal vor allem das Kriechen durch einen Tunnel und die Überquerung eines Kanals auf einem kleinen Boot. „Das konnten wir vorher nicht trainieren“, sagt Buscher. Es kommt dabei vor allem auf die Balance an, sonst landet er zusammen mit seinem Tier schnell im Wasser. Die 1500 Meter lange Strecke verlangt viel von Hunde und Herrchen - oder auch Frauchen, unter den 42 Teilnehmern sind zehn Frauen. Die Teams kommen aus ganz Deutschland und aus den unterschiedlichsten Einsatzgebieten.

Im Alltag sind die Tiere als Fährten-, Rauschgift-, Leichen- und Sprengstoffspürhunde im Einsatz. „Wichtig sind der Spaß am Wettbewerb und der Austausch unter den Spezialeinheiten“, sagt Göttingens Polizeipräsident Uwe Lührig, der Schirmherr der Veranstaltung ist. Beim G7 Gipfel im bayerischen Elmau seien vor kurzem Diensthundeführer aus ganz Deutschland Seite an Seite im Einsatz gewesen. „Da ist es gut, dass man sich und die Arbeitsweisen der Kollegen kennt“, sagt der Polizeipräsident. Der Zusammenhalt unter den Diensthundeführern sei spürbar.

Bevor Gregor Busche mit Maddox startet, sind drei Teams aus Hannover, Hamburg und Baden-Wüttemberg am Start. Buscher dehnt sich und macht sich warm. „Aus der kalten Hose zu starten, das geht nicht, da holt man sich schnell eine Verletzung“, sagt der Polizist. Das Team aus Hamburg bekommt viel Beifall und meistert die kniffelige Kanalüberfahrt und die Schießübung mit Bravour. Gregor Buscher und Maddox müssen sich bis nach der Mittagspause gedulden, dann sind sie mit der Startnummer 21 dran. Eine Currywurst gibt es für den Polizisten erst nach seinem Auftritt - und auch Maddox hat sich danach bestimmt eine Belohnung verdient.
dpa

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