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Die Frau, die sich traut

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Bald Rathaus-Chefin in Marklohe? Dr. Inge Bast-Kemmerer (hier mit ihrem Mann und „Manager“ Roland) kandidiert für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters.
Bald Rathaus-Chefin in Marklohe? Dr. Inge Bast-Kemmerer (hier mit ihrem Mann und „Manager“ Roland) kandidiert für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters. © Kurt Henschel

Marklohe - Von Kurt Henschel. „Endlich kommt mal jemand, der es anders machen will.“ Diesen Satz hat Dr. Inge Bast-Kemmerer aus Marklohe von Freunden und Bekannten mehrfach gehört, nachdem sie von ihrer Absicht berichtet hatte, sich um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters bewerben zu wollen. Die 57-jährige Chemikerin, in der Pfalz geboren, aber längst verliebt in Marklohe, ist die Frau, die sich traut: Sie tritt als parteilose Bewerberin am 6. März gegen den von der Politik gekürten Fritz Jansen an, um den Chef-Sessel im Rathaus zu übernehmen.

Bast-Kemmerer, die nach eigenem Bekunden „schon immer politisch interessiert“ gewesen sei, habe stets aufmerksam verfolgt, was sich in der Samtgemeinde Marklohe in der Vergangenheit so alles getan habe. Aus Zeitungen erfuhr sie, welche Turbulenzen es gegeben hatte. Immer wieder habe sie zu ihrem Mann Roland gesagt, dass das so nicht weitergehen könne. „Andere dachten ebenso, aber es muss auch jemand handeln“, so Bast-Kemmerer, die in einer Stolzenauer Firma im Bereich Qualitätsmanagement arbeitet. Im Gespräch mit Freunden über ihre Gedanken zu einer Kandidatur sei von allen die Aussage beziehungsweise die Aufforderung gekommen: „Mach' das!“

„Das war am Sonnabend vor dem Bewerbungsschluss. Da wusste ich noch gar nicht, dass ich mich sputen musste. Ich hatte die erforderlichen Unterlagen nicht, deshalb habe ich mir die erst am Montag holen können“, erklärt die sportliche Kandidatin, die ihren Mann als „Berater und Manager“ an ihrer Seite weiß. „Wir haben die Unterlagen um 10 Uhr geholt und um 15 Uhr wieder abgegeben“, erzählt Dr. Roland Kemmerer, der als Unternehmensberater tätig ist.

Innerhalb von nur fünf Stunden hatte Inge Bast-Kemmerer die geforderten mindestens 66 Unterstützer-Unterschriften beisammen. „Es waren sogar noch mehr“, erklärt ihr Mann und fügt hinzu: „Obwohl es so aussieht, so war das alles kein Schnellschuss. Die Überlegungen waren schon länger da.“ Es habe ein letzter Impuls gefehlt, der „das Fass zum Überlaufen gebracht“ und damit die Entscheidung, nun in die Offensive zu gehen, befeuert habe.

Was qualifiziert die Kandidatin? „Als Chemikerin verstehe ich es, zu analysieren“, sagt sie. Und als parteilose Kandidatin sei sie niemandem verpflichtet, könne also „unvoreingenommen“ sein. „Es ist ein Vorteil, neutral von außen zu kommen“, ist Inge Bast-Kemmerer überzeugt. Außerdem wolle sie „nicht nur verwalten, sondern auch gestalten“. Das eine sei die Pflicht, das andere die Kür: „Ich will auch die Kür“, so die Bewerberin. Sie möchte, „dass die Samtgemeinde Marklohe zur Ruhe kommt“ und sie sich „positiv darstellt“. Sie verstehe sich als „Vermittlerin“ und möchte, „das Gute bündeln und gemeinsam umsetzen“.

Schulpolitik, Soziales, Integration – das seien die Schwerpunkte, um die sie sich vorrangig kümmern wolle, um „die Attraktivität der Samtgemeinde weiter zu steigern“.

Auf ihre Absicht habe Bast-Kemmerer „ein durchweg positives Feedback“ erhalten. Sie habe etwas von einer Art „Aufbruchstimmung“ verspürt. Das passe, denn sie bezeichnet sich selbst als einen „insgesamt positiven Menschen“. Angespannt sei sie nicht – eher „in positiver Erwartung“. Auf die Frage, ob sie hinsichtlich ihrer Kandidatur wagemutig sei, kommt prompt der Konter: „Sonst hätte ich das nicht gemacht.“

Bast-Kemmerer strebt ein „Mit- statt Gegeneinander“ an. Auch private Initiativen wünsche sie sich für die Samtgemeinde, in der sie weiteres Gewerbe ansiedeln und damit Arbeitsplätze schaffen möchte. Die Förderung von Vereinen, der Blick in die Nachbarschaft, um gegebenenfalls gute Ideen zu übernehmen, die Vielzahl der Fragen rund um das Thema Energie, das Einwerben aller möglicher Fördermittel sowie schließlich die Mobilität der Einwohner liegen ihr ebenso am Herzen wie insgesamt der „Aufbruch“, der mit ihr in der Verantwortung beginnen soll.

Dass noch viele Dinge bis zum 6. März zu erledigen sind, weiß das Ehepaar, das zwei erwachsene Kinder hat. Auch sie – Constanze (21) und Dennis (22) – seien von der Kandidatur der Mutter „sofort begeistert“ gewesen und gehören damit natürlich zu den Unterstützern. Ob die Kandidatur gegen Verwaltungs-Urgestein Fritz Jansen von Erfolg gekrönt sein könne, wisse Inge Bast-Kemmerer natürlich im Moment nicht einzuschätzen. „Ich muss noch Eigenwerbung betreiben“, so die Bewerberin. Plakate, Flyer, Postkarten seien in Arbeit, Info-Veranstaltungen geplant. Eine eigene Homepage soll ab heute fertig sein, eine gesonderte Telefonnummer ist vorhanden, ebenso eine E-Mail-Adresse. „Wer auch immer möchte, kann mit mir in Kontakt treten“, erklärt die im Sternzeichen „Schütze“ geborene Inge Bast-Kemmerer, deren „Wahl-Büro“ ihr 64-jähriger Ehemann betreut.

Die Kandidatin für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters, Dr. Inge Bast-Kemmerer, ist unter Telefon 05021/8603636, per E-Mail oder über die Webseite zu erreichen.

post@ibk-waehlen.de

www.ibk-waehlen.de

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