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Nienburger Uhrturmgebäude: Investor plant Wohnungen

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An beiden Flanken soll das bestehende Gebäude um jeweils einen Anbau erweitert werden.
An beiden Flanken soll das bestehende Gebäude um jeweils einen Anbau erweitert werden. © Stadt Nienburg

Nienburg - Von Leif Rullhusen. Im November wäre es durch eine Brandstiftung fast vernichtet worden. Nun soll dem prägnanten, aber maroden Uhrturmgebäude der ehemaligen britischen Mudra-Kaserne in Nienburg neues Leben eingehaucht werden.

Die Meerbachbogen-Projektgesellschaft will das einstige Offizierskasino am Amalie-Thomas-Platz sanieren und um zwei Seitenflügel erweitern. Oberhalb des Erdgeschosses sollen Wohnungen entstehen. Das ist nach dem aktuellen Bebauungsplan allerdings nicht erlaubt.

Damit der in Bremen ansässige Investor sein Bauvorhaben realisieren kann, muss der derzeit gültige Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Am kommenden Donnerstag wird sich deshalb der Nienburger Stadtentwicklungsausschuss mit dem Gebäude beschäftigen. Nicht zum ersten Mal. Anfang November, etwa eine Woche vor dem Brand, verschoben die Mitglieder des politischen Gremiums eine entsprechende Bebauungsplanänderung.

Der prägnante Turm auf dem ehemaligen Offizierskasino.
Der prägnante Turm auf dem ehemaligen Offizierskasino. © Leif Rullhusen

Während der Änderungsantrag damals noch zwei Bauvorhaben betraf, bezieht sich die aktuelle Fassung nur auf das Areal des Uhrturmgebäudes. Die Meerbachbogen-Projektgesellschaft plant im Erdgeschoss gewerbliche Nutzung und darüber Wohnungen. Unter anderem sollen Maisonetten-Wohnungen über zwei Etagen entstehen. Bislang ist für den betreffenden Bereich im Meerbachbogen eine ausschließlich gewerbliche Nutzung zulässig.

Nicht nur angesichts der eklatanten Wohnraumnot steht die Nienburger Stadtverwaltung der Idee des Investoren positiv gegenüber. „Die derzeitige städtebauliche Situation prägt nicht nur das Grundstück selbst, sondern das gesamte städtebauliche Umfeld negativ“, begründet Claas Bigos, Leiter des Sachgebietes Stadtplanung und Umwelt, die Position der Stadt in der Beschlussvorvorlage. „Sie mag mit ein Beitrag für die derzeit schleppend wirkende Vermarktungs- und Entwicklungssituation im Dienstleistungspark am Meerbachbogen sein.“

Ansicht vom Amalie-Thomas-Platz aus.
Ansicht vom Amalie-Thomas-Platz aus. © Stadt Nienburg

Die Stadt will die Bebauungsplanänderung allerdings an strenge Auflagen knüpfen, um das Uhrturmgebäude in seiner jetzigen Form zu erhalten. So wird sie mit dem ausführenden Bau- und Ingenieurbüro einen entsprechenden städtebaulichen Vertrag abschließen. Zudem soll der Bebauungsplan als sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Damit wäre er an das konkrete Vorhaben beziehungsweise dessen Planinhalte gebunden. Sollte der Investor davon abweichen wollen, verlöre der geänderte Bebauungsplan seine Gültigkeit.

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