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Kandidaten am Stammtisch

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Die Gastgeber Ralf Grünhagen (l.) und Frieder Bormann (r.) vom „Unternehmerstammtisch“ mit den Samtgemeindebürgermeister-Kandidaten (v.l.) Detlef Meyer, Wilhelm Schröder und Dr. Detlef Harries-Lehmann.
Die Gastgeber Ralf Grünhagen (l.) und Frieder Bormann (r.) vom „Unternehmerstammtisch“ mit den Samtgemeindebürgermeister-Kandidaten (v.l.) Detlef Meyer, Wilhelm Schröder und Dr. Detlef Harries-Lehmann. © -

Hoya - HOYA (ahe) · Öffentlich tagte am Dienstagabend der „Unternehmerstammtisch“ der Grafschaft Hoya. Der Anlass: Unter anderem stellten sich die drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl der neuen Samtgemeinde vor. Allerdings war den Ausführungen offensichtlich ein Missverständnis vorausgegangen.

Sprecher Ralf Grünhagen hatte die Kandidaten in den Lindenhof eingeladen: „Ich habe alle gebeten, sich in maximal 15 Minuten ‚vorzustellen‘. Was sie daraus machen, war die Entscheidung jedes Einzelnen.“ Bückens Bürgermeister Wilhelm Schröder (CDU) reizte den zeitlichen Rahmen daraufhin fast aus. Heemsens Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer (parteilos) und Rechtsanwalt Dr. Detlef Harries-Lehmann (Bürgerforum) fassten sich hingegen kurz, beschränkten sich größtenteils auf ihre Vitae.

Dementsprechend sind die inhaltlichen Aspekte der Reden kaum zu vergleichen. Harries-Lehmann präzisierte seinen Bildungsweg und schloss mit den Worten, er könne sich eine „absolute Spezialisierung auf das Verwaltungsrecht“ als Samtgemeindebürgermeister sehr gut vorstellen. Meyer warb für seine Qualitäten als Wirtschaftsförderer, nannte den Gewerbestandort Drakenburg als Beispiel: „Dort konnten wir zuletzt sechs Neuansiedlungen realisieren.“ Besonders das „Hoyaer Modell“ des von Unternehmen und Verwaltung gemeinsam finanzierten Wirtschaftsförderers halte er für „sehr positiv“.

Apropos: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat den derzeit vakanten Posten ausgeschrieben. Zum 1. Oktober soll die Stelle wieder besetzt sein. Demnach ist ein neues Bindeglied zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung längst in Amt und Würden, wenn der neue Samtgemeindebürgermeister sein Büro bezieht. Nichtsdestotrotz erklärte Schröder die Wirtschaftsförderung im Falle seiner Wahl zur „Chefsache. Die Schaffung einer guten Infrastruktur steht ganz oben auf meiner Prioritätenliste.“ In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung „WIN“ des Landkreises Nienburg könne die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Grafschaft Hoya „wichtige Impulse“ setzen. Gerade die Leerstände in vielen Gebieten seien „alarmierend. Aber wer ‚Tante Emma‘ will, muss sich engagieren.“

Möbelunternehmer Klaus Günter Völker aus Hoya lag zudem das Thema Gesundheitsversorgung auf der Seele: „Trotz vieler Arbeitsplätze haben wir noch nicht mal einen Durchgangsarzt.“ Ein solcher hat eine Sonderzulassung von der Berufsgenossenschaft und ist für die Behandlung nach Arbeitsunfällen zuständig. Meyer würde für mehr Landärzte „ein Konzept entwickeln, um aktiv Werbung zu betreiben. Da muss man penetrant sein.“ Harries-Lehmann bezeichnete die Hervorhebung des „lebenswerten Gefühls auf dem Land“ als wichtigen Punkt. Schröder sprach davon, dass die Kommunen „auf die Kassenärztliche Vereinigung zugehen“ müssten, um die Vergütung zu thematisieren. Insgesamt also eine einhellige Meinung zur Dringlichkeit dieses Themas.

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