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Närrischer Clinch: Streit ums Prinzenpaar

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Adjutantin Yvonne (von links), Prinzessin Conny I., Prinz Marco I. und Adjudant Ralph von „Hoyas Weser Narren“.
Adjutantin Yvonne (von links), Prinzessin Conny I., Prinz Marco I. und Adjudant Ralph von „Hoyas Weser Narren“. © Mediengruppe Kreiszeitung

Hoya Von Charlotte Reinhard - Von wegen nur Spaß und Heiterkeit: Bei den Hoyaer Narren gibt es Ärger. Zwei Karneval-Gruppen gibt es in der Grafenstadt, die bisher friedlich nebeneinander existierten und an Veranstaltungen des anderen teilnahmen. Bei solch einem Besuch kam es jetzt zum Eklat. Der Streit ist bis jetzt noch nicht geklärt.

„Hoyas Weser Narren“ erschienen bei der jüngsten Sitzung der „Echten Freunde von 2008“, bei der der gastgebende Klub sein diesjähriges Prinzenpaar proklamierte, mit einem eigenen Paar. „Ohne Absprache“, betont Dominic Dornbusch von „Echte Freunde“.

Dem widerspricht Kay Reinke, Pressesprecher von „Hoyas Weser Narren“: „Die ‚Echten Freunde‘ wussten, dass wir anlässlich unseres zehnjährigen Jubiläums dieses Jahr ein Paar stellen wollten. Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns zusammengesetzt und beschlossen, dass wir das Prinzenpaar abwechselnd stellen. Im Frühjahr haben die ‚Echten Freunde‘ sich das anders überlegt, aber wir haben kein Problem damit, wenn es zwei Paare gibt.

„Die ‚Weser Narren‘ wollten, dass wir ihr Paar auf unserer Veranstaltung proklamieren und legten ein Schreiben vor, das belegen sollte, dass sie das offizielle Prinzenpaar von Hoya haben“, berichtet Dornbusch weiter. Der Klub „Echte Freunde“ hat seinen Angaben nach vor zwei Jahren das erste Mal ein Prinzenpaar proklamiert, was von „Hoyas Weser Narren“ bisher widerspruchslos akzeptiert worden sei. „Wir sind zwei getrennte Gruppen und kamen uns bis jetzt nie in die Quere, da unsere Interessen auseinandergehen. Die ‚Weser Narren‘ konzentrieren sich auf ihren Umzug, wir machen eine Karneval-Abendveranstaltung.“

Zu besagtem Abend erklärt Dornbusch weiter: „Wir wiesen die Narren darauf hin, dass sie ihr Paar auf ihrer eigenen Veranstaltung proklamieren können und dass das nicht in unser Programm passt, aber sie bestanden darauf.“ Die Situation habe sich „hochgeschaukelt, sodass wir die Reißleine ziehen mussten“, sagt Dornbusch. Der Klub „Echte Freunde“ verwies „Hoyas Weser Narren“ des Hauses. „Es war unsere Veranstaltung, sie waren Gäste.“

Kay Reinke hat das etwas anders in Erinnerung: „Wir haben niemals verlangt, dass die ‚Echten Freunde‘ unser Prinzenpaar proklamieren. Der Grund für unseren Rausschmiss war, dass wir mit unserem Paar gekommen sind. Bei dem Schreiben, das wir bei der Sitzung der ‚Echten Freunde‘ dabei hatten, handelt es sich um einen von uns verfassten Antrag an die Stadt, unser Prinzenpaar als offizielles Paar zu bezeichnen mit einer handschriftlichen Notiz am Rand, dass die Stadt uns dies mündlich zugesagt hat“, Kay Reinke.

Das bestätigt auch Verwaltungsmitarbeiterin Karin Hauffe. Der Karneval-Verein „Hoyas Weser Narren“ habe bei der Stadt angefragt, ob er sein Prinzenpaar als offizielles Paar bezeichnen dürfte. „Wir waren zuerst einverstanden. Als die ‚Weser Narren‘ eine schriftliche Bestätigung wollten, hat Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer aber beschlossen, diese Angelegenheit bei der Ratssitzung am 8. Dezember zu besprechen, bevor wir etwas Schriftliches aushändigen“, sagt Hauffe. Zu dem Zeitpunkt habe die Verwaltung nicht gewusst, dass es ein zweites Prinzenpaar gibt. „Vom Klub ‚Echte Freunde‘ haben wir diesbezüglich nichts gehört. Jetzt hängen wir dazwischen.“

In einem Punkt sind sich Dornbusch und Reinke einig: „Normalerweise ergänzen sich unsere Gruppen hervorragend“. Man habe sich wahrscheinlich missverstanden. „Wir sind für Gespräche offen, werden den Freunden aber nicht hinterherlaufen“, sagt Reinke.

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