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Katzenschwemme flutet den Geißblatthof in Warpe

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„Alfons“ und „Jim“ leben auf dem Geißblatthof in einer separaten Gruppe, in der Katzen mit FIV (Katzen-Aids) untergebracht sind. Schließlich sollen sie keine weiteren Tiere anstecken, während sie auf ein neues Zuhause warten.
„Alfons“ und „Jim“ leben auf dem Geißblatthof in einer separaten Gruppe, in der Katzen mit FIV (Katzen-Aids) untergebracht sind. Schließlich sollen sie keine weiteren Tiere anstecken, während sie auf ein neues Zuhause warten. © Christof

Warpe - Rund 30 Katzen beherbergt Linda Christof im Schnitt auf dem Tier-und Umweltschutzhof Geißblatt in Warpe (Landkreis Nienburg). „Wir stoßen immer wieder an die Grenzen unserer Kapazität“, bittet die Tierpflegerin um Mithilfe. Denn wie andere Tiervermittlungen bekommt der Geißblatthof die Auswirkungen der größer werdenden Katzenschwemme zu spüren.

„Die Kastrationsverordnung im Landkreis Diepholz ist zwar ein guter Schritt, aber bis sie Früchte trägt, wird es noch dauern“, sagt Christof. Um der unkontrollierten Fortpflanzung der Katzen einen Riegel vorzuschieben, fordert sie eine einheitliche Regelung. Denn noch haben nicht alle Landkreise diese Pflicht eingeführt – „und die Katzen halten sich nicht an die Kreisgrenzen“, so die Tierschützerin. Auch im Landkreis Nienburg haben sich nur vereinzelte Städte und Gemeinden die Kastrationpflicht auf die Agenda geschrieben.

Doch die Überpopulation allein ist nicht das einzige Problem. Neben den Katzen selbst vermehren sich auch Erreger und Viren gefährlicher Krankheiten, die wiederum die gesunden Katzen gefährden. Katzen werden bis zu dreimal im Jahr rollig und können somit häufig trächtig werden. Das gilt für Tiere ab einem halben Lebensjahr. „Jedes Mal, wenn eine Katze tragend ist, wird sie dadurch geschwächt und somit anfälliger für Krankheiten“, erklärt Christof den Teufelskreis.

Eine Kastrationpflicht würde demnach vielfach Katzenleid ersparen. Denn eine diesbezüglich einheitliche Regelung käme einer Verbreitung von Katzen-Aids (FIV = Feline Immundefizienz-Virus) entgegen, betont Linda Christof. Denn diese Viruserkrankung werde überwiegend von unkastrierten Katzen weitergegeben. In der Regel wird das Virus durch einen Biss oder den Deckakt übertragen – nur von Katze zu Katze, denn FIV ist eine katzenspezifische Krankheit und somit für Menschen ungefährlich.

„Viele werden durch Katzen-Aids abgeschreckt, denn man weiß nie, ob und wann das Virus ausbricht“, sagt Christof. Viele FIV-Träger blieben lange Jahre symptomfrei und könnten ein normales „Katzenleben“ führen. Nur Freigang ist verboten, damit keine weiteren Katzen infiziert werden.

Zwar gibt es gegen die FIV-Krankheit noch keinen Impfstoff, dafür aber gegen zahlreiche weitere Krankheiten wie Leukose, Katzenschnupfen und -seuche. Diese werden bei Katzen in den Tierheimen in der Regel vorgenommen, wodurch unter anderem die Vermittlungsgebühr entsteht. Diese wird laut Linda Christof erhoben, da Einrichtungen wie dem Geißblatthof Kosten für die Betreuung und Pflege entstehen. „Eine Katze verlässt das Tierheim in der Regel geimpft, gechipt, kastriert und entwurmt“, erklärt sie. Hinzu kämen Ausgaben für das Futter, Katzenstreu und Ähnliches, so die Tierpflegerin.

Wer sich für eine Katze oder auch ein anderes Tier auf dem Geißblatthof in Warpe interessiert, ist willkommen, informiert Linda Christof abschließend. Eine Terminabsprache sei unter Telefon 05022/260 oder per E-Mail möglich. Wer sich vorab einen Eindruck von der Einrichtung und den dort untergebrachten Tieren verschaffen möchte, kann dies auf der Internetseite machen.

abo

www.tierschutzhof-

geissblatt.de

info@tierschutzhof-

geissblatt.de

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