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Keine „Mädchen für Alles“

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Kreiszeitung Syke
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Hoya - (the/kap) · Die Schüler der Einführungsphase (zehnte/elfte Klasse) des Johann-Beckmann-Gymnasiums (JBG) Hoya nehmen noch bis Ende der Woche an einem Betriebspraktikum in verschiedenen Berufszweigen teil. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, zehn Tage lang ins Berufsleben hinein zu schnuppern. Vom Kindergarten über die Anwaltskanzlei bis zum Beerdigungsinstitut ist alles dabei.

Das Praktikum soll den Gymnasiasten helfen zu entscheiden, ob dieser Beruf der richtige für sie ist, und ob die Aufgaben mit ihren Vorstellungen übereinstimmen.

„Genau dieser Job ist es jetzt eher nicht, aber in der Richtung kann ich mir meine Arbeit eventuell vorstellen“, so Sarina Golze, die Fotograf Ulrich Scholz in Hoya zwei Wochen lang über die Schulter schauen darf. Die gute Stimmung im Betrieb hat es ihr angetan, und mit ihren Arbeitszeiten – von 9 bis 16.30 Uhr und einer Pause von 12.30 bis 14 Uhr – ist sie auch zufrieden. „Aber im Moment ist es hier für mich sehr eintönig, da viel Arbeit am PC gemacht wird“, sagt Sarina.

Patrick Albert schnuppert in den Beruf des Bankkaufmanns bei der Sparkasse Hoya hinein. „Ich hätte nie gedacht, dass es in einer Bank so locker zugeht“, gibt der 16-jährige JBG-Schüler überrascht zu. „Die Atmosphäre ist sehr gut hier“. Sein Tagesablauf beginne morgens um 8.30 Uhr mit dem Überprüfen von Überweisungen, Arbeit am Schalter und dem Zählen des Geldes. Patrick berichtet: „Ich darf eigentlich alles selbstständig machen, aber es steht immer einer hinter mir, um zu gucken, ob ich auch alles ordnungsgemäß erledige.“ Allgemein gefalle ihm der Job, sagt Patrick, da dieser sehr abwechslungsreich sei und es interessant sei, andere Menschen kennenzulernen.

Heike Bruns macht beim Facharzt für Innere Medizin, Dr. med. Lars Budde, ihr Praktikum. „Ich komm hier mit den Leuten sehr gut klar, da ich sie auch schon vorher kannte – ich bin hier nämlich selbst Patientin“, erklärt Heike. „So kam ich auch auf die Idee, hier mein Praktikum zu machen. Ich habe mich schon immer für Medizinisches interessiert, und es macht mir viel Spaß.“ Mit den Arbeitszeiten ist die Gymnasiastin auch zufrieden. Sie müsse glücklicherweise am Mittwoch und am Freitag nur den halben Tag arbeiten. Sonst sei sie sehr beschäftigt: „Ich durfte schon den Blutdruck eines Patienten messen, Blutsenkung aufziehen und natürlich auch die Büroarbeit erledigen, wo ich Sachen vom Labor und für den nächsten Tag aufschreiben muss“, berichtet Heike.

Die Polizei in Hoya hat drei Praktikanten aufgenommen. Eine von ihnen ist Vanessa Köhnemann. „Es ist nicht immer etwas los, aber wenn es etwas zu tun gibt, werden wir auch mit eingebunden“, sagt sie stolz. „Ich durfte schon mit ins Gericht, zur Verkehrskontrolle und zu anderen Einsätzen.“ Mit den Mitarbeitern und den anderen Praktikanten Marcello Totzek und Henning Tote sei es sehr lustig, findet die Bückerin.

Die Verfasserin dieses Artikels heißt Theresa Galle. Zwei Wochen lang stand sie dem Redakteur und den Volontären der Hoyaer Kreiszeitungs-Redaktion zur Seite. „Mir macht alles hier viel Spaß, wenn ich mir überlege, mit was für einem Gefühl ich am ersten Tag herkam. Doch meine Befürchtungen von strengen Mitarbeitern und zehn Tagen als ‚Mädchen zum Kaffee holen‘ haben sich zum Glück nicht bestätigt. Überraschenderweise bekam ich sofort etwas zu tun und durfte alleine den ersten Termin bei der Firma Stoffregen erledigen.“

Und wie geht es weiter ?: Die 16-Jährige kann sich gut vorstellen, später mit einer journalistischen Tätigkeit Geld zu verdienen.

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