Völkel sprach mit den Ergebnissen der Untersuchungen beim Leiter des Fachbereichs Umwelt des Landkreises Nienburg vor, wo ihm versichert wurde, dass die Landkreise Nienburg und Schaumburg zusammenarbeiteten. Alle Genehmigungen und Ergebnisse von Bodenproben lägen vor, die Anlieferung der Böden in der Loccumer Heide überwache der Landkreis „vom Schreibtisch aus“. Kontrollen vor Ort seien nicht möglich, wurde Völkel gesagt.
Den Hinweis mit den Ergebnissen der BI wie auch der Beprobung gemeinsam mit Heinrich Meyer nahm der Landkreis allerdings gerne entgegen und reagierte auch. Demnach sollen die belasteten Böden aus der Sandgrube noch im September abgefahren und in eine Deponie gebracht werden, die solche Böden aufnehmen darf.
Völkel war insbesondere sensibilisiert, da er bereits 2016 – rund eineinhalb Jahre zuvor – den Landkreis auf offensichtlich unrechtmäßig abgekippte Stoffe in der Sandgrube hingewiesen hatte. Seinerzeit waren ihm rund 100 Kubikmeter Klinker, Betonreste, Kunststoffe, beschichtete Metallteile und Grünabfälle in der Grube aufgefallen. Auch damals hatte er den Landkreis darauf aufmerksam gemacht. Der hatte veranlasst, dass die Firma von Heinrich Meyer sie wieder ausgraben und auf eine ordnungsgemäße Deponie bringen musste.
Für die BI aus Petershagen sind die Vorgänge um die Sandgrube eher „kleine Fische“. Ihr geht es in erster Linie darum zu verhindern, dass die Firma Ahrens im Industriegebiet Petershagen-Lahde einen Betrieb zum Lagern und Behandeln von belastetem Gleisschotter baut. Die Grünen aber möchten Konsequenzen aus den Vorfällen in der Loccumer Sandgrube ziehen.
„Wehret den Anfängen“, sagt Bernd Sandmann, der wie Völkel im Stadtrat sitzt. So wollen die Politiker nun neben dem Abfahren der unrechtmäßig abgekippten Böden noch weitere Konsequenzen aus der Affäre ziehen.
Im Stadtrat wollen sie erwirken, dass die Genehmigung für das Abkippen von Böden in der Sandgrube aufgehoben wird. Ebenso plädieren sie dafür, dass die Sickerwässer aus der Deponie überwacht werden sollen. Ein Wasserwerk liege in unmittelbarer Nähe der Grube, betont Völkel, und der Abstand von den angelieferten Böden bis zum Grundwasserleiter betrage einen Meter. Eine erste Analyse habe der Landkreis ihm bereits zugesagt.
Ebenso wollen die Grünen auch erreichen, dass die Sicherheitsrücklage der „Sandgrube Loccumer Heide am Büchenberg GmbH“ erhöht wird. Momentan, sagt Sandmann, seien das 40.000 Euro. Daran müsse vermutlich eine Null gehängt werden, um sicher zu gehen, dass im Falle einer Insolvenz genügend Geld vorhanden sei, um eventuelle Altlasten entsorgen zu können.
ade