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Kloster-Baustelle Loccum: Führungen zum Tag des offenen Denkmals

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Oliver Wolf (links) und Jan Knopp haben allerhand auf der Baustelle zu tun – bis hin zu Überlegungen über die Farbwahl an und in den Gebäuden.
Oliver Wolf (links) und Jan Knopp haben allerhand auf der Baustelle zu tun – bis hin zu Überlegungen über die Farbwahl an und in den Gebäuden. © ade

Loccum - Zum Tag des offenen Denkmals besteht in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, die Kloster-Baustelle in Loccum zu besichtigen. Am Sonntag, 9. September, können sich Interessierte von 11.30 bis 14.30 Uhr halbstündig am Bauzaun abholen lassen, um durch einige der Gebäude geführt zu werden.

Bau-Ingenieur Oliver Wolf vom hannoverschen Landeskirchenamt und Architekt Jan Knopp vom Büro „Woelk Wilkens“ sind bekannt auf der Klosterbaustelle. Und begehrt. Kaum ein Handwerker, der mit ihnen nicht noch diesen oder jenen Punkt diskutieren möchte – oder sie darauf hinweisen, dass sich hier und da beim Öffnen von Wänden und Decken weitere Schäden aufgetan haben.

Rund 30 Prozent des Gebälks, so schätzt Knopp, müssen im Konventsgebäude des Klosters ausgetauscht werden. Überall zeige sich, mit wie viel Improvisation über Jahrhunderte am Kloster saniert wurde.

Um das zu veranschaulichen, genügt ein Blick in die Räume, die bislang dem Abt als Wohn- und Büroräume zur Verfügung standen. Die tragenden Balken des Bodens liegen dort offen – obwohl von „tragend“ angesichts der ringsum morschen und in sich zerbröselnden Hölzer kaum noch die Rede sein kann. Auch Knopp und Wolf sehen sich vor, keinen unbedachten Schritt in solchen Räumen zu tun.

Es geht voran: Der Dachstuhl über dem Slaphus wird bereits saniert. - Fotos: ade
Es geht voran: Der Dachstuhl über dem Slaphus wird bereits saniert. © ade

Dennoch geben sich beide Männer zuversichtlich. Sie hätten doch damit gerechnet, dass einiges im Argen liegen würde, was vor Beginn der Bauarbeiten noch gar nicht absehbar sein konnte. Mit entsprechender Ruhe sind beide auf der Baustelle unterwegs – schließlich beaufsichtigen sie die größte Baustelle der Landeskirche aus den vergangenen Jahrzehnten und haben dort Verantwortung von der Statik bis zur Farbgebung.

Bis Frühjahr 2020 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein – und das, sagen sie, umfasse dann nicht nur die Sanierung von Konventsgebäude und Slaphus, sondern auch den Neubau der Bibliothek in Priors Garten und die Zuwegung vom Kloster zur Akademie samt weiterer Außenanlagen.

Dann, meint Wolf, sei der Blick vom Torhaus auch wieder frei, und die riesigen Bauschilder, die nun rechts neben der Stiftkirche stünden, würden abgebaut. Den Anblick auf das Kloster, dessen Entstehungsgeschichte bis in das Jahr 1163 zurückreicht, stören diese Schilder fast schon mehr als die umfangreichen Bauarbeiten, die sich daran anschließen. Die Vorgaben der Förderer zu Größe und Layout der Schilder seien aber nun einmal so, beteuern die Männer nahezu entschuldigend.

2020 soll die Baustelle verschwinden

Im Jahr 2020 wird das Kloster also nach und nach wieder ein Leben ohne Baustelle führen können, das Predigerseminar wird wieder einziehen, die Ansichten werden unverstellt sein. Wer jedoch sehen möchte, was sich jetzt auf der Baustelle tut, bekommt zum Tag des offenen Denkmals die Gelegenheit.

Führungen durch Konventsgebäude und Slaphus werden im halbstündigen Rhythmus von 11.30 bis 14.30 Uhr angeboten. Zusätzlich gibt es in jener Zeit kleine Führungen durch die Stiftskirche sowie eine große Klosterführung um 15 Uhr. Darüber hinaus wird eine Ausstellung mit Bauzeichnungen und Mustern im Lesegang des Kreuzganges zu sehen sein.

Diese Ausstellung soll bis zum Ende der Bauarbeiten erhalten bleiben und zugängig sein. Sämtliche Führungen am 9. September – inklusive der Klosterführung – werden kostenlos angeboten.

ade

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