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Wecholder Schule feiert 50-jähriges Bestehen

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Die Projektgruppe „Schule früher, heute, morgen“ blickte in die Vergangenheit, als Schüler Heinz und Heiner, Ruth und Elke hießen, lederne Ranzen trugen und Kniestrümpfe zur kurzen Hose. Sie zeigte aber auch die Gegenwart und erntete viele Lacher mit ihrem Ausblick in die mögliche Zukunft. - Foto: Michael Wendt
Die Projektgruppe „Schule früher, heute, morgen“ blickte in die Vergangenheit, als Schüler Heinz und Heiner, Ruth und Elke hießen, lederne Ranzen trugen und Kniestrümpfe zur kurzen Hose. Sie zeigte aber auch die Gegenwart und erntete viele Lacher mit ihrem Ausblick in die mögliche Zukunft. - Foto: Michael Wendt © -

Wechold - Von Michael Wendt. „Heute feiern wir ein Fest, das ihr nicht vergesst“, sangen die Wecholder Grundschüler. Die Jubiläumsfeier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schule am Freitag wurde tatsächlich unvergesslich – dank der Vorführungen und der teilweise sehr persönlichen Worte der Redner. Nach dem Festakt am Vormittag gab es am Nachmittag ein Schulfest für jedermann.

Die 1966 eröffnete Schule feierte ihren 50. Gründungstag nach, weil sie dazu 2016 aufgrund eines Schulleiterwechsels keine Gelegenheit hatte. Beim Festakt waren viele zu Gast, die die Schule geprägt haben. Der erste Leiter Siegfried Buchmann, der seine Schüler mit selbst gespielter Geigenmusik empfing, hatte sich krankheitsbedingt entschuldigt. Anwesend waren aber seine mittlerweile pensionierten Nachfolger Dierck Willemer und Gisela Grosse Frie.

„Dierck Willemer prägte den Sport an unserer Schule“, sagte die aktuelle Leiterin Liane Ehbrecht. Sport hat in Wechold heute noch einen großen Stellenwert, das beweist die am Freitag von der Landesschulbehörde verliehene Auszeichnung „Sportfreundliche Schule“.

Auf Dierck Willemer folgte Gisela Grosse Frie als Leiterin. Sie prägte das künstlerische Profil. Ihre Leidenschaft, das Papierschöpfen, brachte sie auch vielen Schülern näher.

Nun leitet Liane Ehbrecht die Schule. „Darüber freuen wir uns alle, und wir hoffen, dass es lange so bleibt“, sagte Gemeindebürgermeister Johann Hustedt, woraufhin Liane Ehbrecht versicherte, das sei auch ihr Wunsch.

Zu Gast waren außer Vertretern von Politik, Verwaltung und anderen Schulen der Samtgemeinde auch viele ehemalige Lehrer und einige Eltern sowie Sponsoren eines großen Mosaiks, das ab Sommer die Schule schmücken soll. Außerdem bereicherten die Tanz-AG der Grundschule Hoya sowie die Kindergartenkinder aus Hoyerhagen und Wechold das Showprogramm.

Hauptsächlich präsentierten aber die örtlichen Schüler Ergebnisse aus einer Jubiläums-Projektwoche. Einige hatten gelernt, wie zu Großmutters Zeiten gekocht wurde, andere hatten die Schule verschönert, sodass nicht nur die Aula zum Fest glänzte.

Eine Gruppe stellte Schule gestern, heute und in der Zukunft vor, eine andere hatte eine Schülerzeitung erarbeitet. Es gab eine Modenschau zu sehen und das Theaterstück „Die Froschschule“. Darin fängt der Storch einen Frosch, lässt aber von ihm ab, weil dieser Frosch ein Lehrer ist: „Wer mag schon Lehrer? Die sind viel zu zäh!“ Damit hatte ein Storch die Lacher auf seiner Seite. In vielen Reden wurde aber deutlich, dass die Lehrer mit ihren Schülern sowie untereinander ein ausgesprochen gutes Verhältnis pflegen.

Ein großes Kompliment machte Luise Wagner-Winterhager der Schule. Die ehemalige Mitarbeiterin der Pädagogischen Hochschule Göttingen war in den 60er-Jahren mit einigen Studenten über mehrere Wochen in Wechold zu Gast. Zunächst hatte damals niemand von ihnen gesteigerte Lust, aus der südniedersächsischen Universitätsstadt in den Norden aufs platte Land zu fahren. Aber schnell fühlten sich die Studenten dort wohl und wussten die ausgesprochen nette Atmosphäre im Kollegium zu schätzen.

Nachdem Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer das tolle Programm der „Kreativschule“ gelobt hatte, sprach abschließend Dierck Willemer. Er nannte vier Dinge, die ihm nachhaltig im Gedächtnis geblieben sind:

– der „Kampf um die Hauptschule“ (siehe Infokasten),

– die Schuldruckerei,

– der Unterricht für zwei schwer behinderte Kinder

– und die tolle Elternschaft, „auf die wir uns immer verlassen konnten“ (Liane Ehbrecht stimmte dem heftig nickend zu).

Dass Willemer stets von „wir“ sprach, obwohl er seit Längerem pensioniert ist, zeigt, wie viel Identifikation die Wecholder Schule stiftet.

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