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Bakterien in Wasserzählern „meist nicht bedrohlich“

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Wechsel (v.l.): Der scheidende Vorsitzende des Kreis-Nienburger Installateurausschusses Joachim Oltmann, der neue Vorsitzende Thomas Kauffeldt und Innungsobermeister Rainer Schalwig.
Wechsel (v.l.): Der scheidende Vorsitzende des Kreis-Nienburger Installateurausschusses Joachim Oltmann, der neue Vorsitzende Thomas Kauffeldt und Innungsobermeister Rainer Schalwig. © Mediengruppe Kreiszeitung

Nienburg - Von Jens Heckmann. Mit einem dringenden Appell an die Fachbetriebe, technische Vorschriften und Hygiene-Regeln zu beachten, übergab Joachim Oltmann, Abteilungsleiter Trinkwasserversorgung beim Kreisverband für Wasserwirtschaft, den Vorsitz des Kreis-Nienburger Installateurausschusses an Rohrnetzmeister Thomas Kauffeldt von den Stadtwerken Nienburg. Oltmann hatte dem Ausschuss fünf Jahre vorgestanden.

Der Appell des scheidenden Vorsitzenden hatte einen aktuellen Hintergrund: In Deutschland seien, so Oltmann, in Wasserzählern Pseudomonaden entdeckt worden, eine unter Umständen hochgefährliche Bakteriengattung.

Pseudomonaden seien für sich genommen nichts Ungewöhnliches und für Menschen mit einem intakten Immunsystem meist auch nicht bedrohlich. Bei kleinen Kindern, alten oder geschwächten Menschen könnten die Bakterien aber schwere Erkrankungen auslösen. Er empfahl deshalb, neue Zähler vor dem Einbau sicherheitshalber zu desinfizieren.

Dieser Empfehlung schloss sich Christoph Rosinski vom Kreis-Gesundheitsamt an: Zwar seien im Landkreis Nienburg keine belasteten Wasserzähler entdeckt worden. In München sei aber der Austausch von rund 1800 neuen Zählern erforderlich gewesen. Rosinski riet den Installateuren, zusätzlich zur prophylaktischen Desinfektion von den Herstellern unbedingt eine Unbedenklichkeitserklärung über die Wasserzähler anzufordern.

Auch Innungsobermeister Rainer Schalwig mahnte seine Kollegen zur Vorsicht: „Lieber eine Kontrolle mehr als eine zu wenig!“

Generell seien Hygiene- und Installations-Vorschriften strikt zu beachten, forderte Joachim Oltmann: „Versorger und Installationsbetriebe sitzen in einem Boot. Wir stehen gemeinsam für Qualität und Sicherheit im Sinne der Kunden.“ Damit zielte der scheidende Ausschuss-Vorsitzende insbesondere auf zwei Punkte ab: Zunächst das strikte Hartlöt-Verbot bei Hausinstallationen. Hartgelötete Leitungsverbindungen begünstigten die Entstehung von Lochkorrosion. Die Methode sei darum seit 1996 verboten. Außerdem den Einbau der – seit 1988 vorgeschriebenen – Filter. Oltmann appellierte an die Betriebe, die eigenen Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren.

Dem schloss sich Innungsobermeister Schalwig an: Schon aus Eigeninteresse sollten die Installateurbetriebe ihre Mitarbeiter dringend zur Einhaltung sämtlicher Vorschriften ermahnen, auf eine umfassende Beratung der Kunden drängen und das gegebenenfalls auch dokumentieren.

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