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Kreisverband Nienburg von „Die Partei“ gegründet

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Dominic Zucanovic und Jonathan Brandt lassen sich auf das Abenteuer Politik im neuen Kreisverband Nienburg von „Die Partei“ ein.
Dominic Zucanovic und Jonathan Brandt lassen sich auf das Abenteuer Politik im neuen Kreisverband Nienburg von „Die Partei“ ein. © ade

Rehburg-Loccum - Von Beate Ney-Janßen. Satire ist das Konzept, mit dem „Die Partei“ antritt – ab sofort auch im Landkreis Nienburg. Dort ist ein Kreisverband gegründet worden. Dessen Vorsitzender Dominic Zucanovic und Generalsekretär Jonathan Brandt erzählen, wie sie zur Politik gekommen sind und welche Ziele sie haben.

Angefangen hat alles während einer Halloween-Party im vergangenen Jahr. „Ich hatte mich als „Partei“-Politiker verkleidet“, erzählt Dominic Zukanovic. Die übliche Kleidung eben, mit der Mitglieder von „Die Partei“ ihre Zugehörigkeit demonstrieren: grauer Anzug, blaues Hemd und eine rote Krawatte. Satirisch wie vieles andere, möchten sie auch diese Einheits-Kluft verstanden wissen und über diese Verkleidung kam er mit Jonathan Brandt ins Gespräch. „Lass uns doch mal Politik machen“, war irgendwann an jenem Abend das Ergebnis ihres Gesprächs. Das haben die beiden jungen Rehburger dann in die Tat umgesetzt.

Ein Anruf beim Landesverband in Hannover folgte, von dem sie sich erhofften, dass sie Tipps bekommen, wo sie denn mitmachen könnten. Die Antwort war jedoch: „Macht doch selbst einen Kreisverband auf!“ Davon fühlten sie sich nur ein wenig überrumpelt – und stürzten sich dann in dieses Abenteuer.

Ziel: Bei Kommunalwahl auf den Wahlzetteln stehen

„30 Mitglieder hat „Die Partei“ schon im Landkreis Nienburg“, erzählt Brandt. Die habe der Landesverband darüber informiert, dass nun ein Kreisverband gegründet werden solle. Zur Gründungsversammlung in Nienburg waren dann immerhin fünf „Partei“-Mitglieder da – das genügte, um einen Vorstand zu stellen und sogar noch ein „einfaches“ Mitglied ohne besondere Position dabeizuhaben. Auf weitere Mitglieder, die sich ihnen zu erkennen geben, hoffen Zucanovic und Brandt nun – die Liste haben sie aus Datenschutzgründen nicht bekommen können. Und natürlich wollen sie auch weitere Mitglieder gewinnen. Doch dazu, meinen beide, haben sie nun noch viel Zeit.

Zeit bis zur nächsten Kommunalwahl. Dann möchten sie „Die Partei“ im Landkreis wählbar machen und womöglich selbst auf den Wahlzetteln stehen.

Wofür sie dann einstehen, das wollen sie nun herausfinden. Die grundsätzliche Ausrichtung von „Die Partei“ wollen sie dabei fortführen: auf ernste Probleme mit Spaß aufmerksam machen. Satire als Mittel soll es bei ihnen auch geben – und den Finger damit in die Wunde zu legen, ist ihnen ein Anliegen. Dass das Zukunft haben könnte, belegt Brandt mit der bundesweiten Mitgliederzahl von „Die Partei“, die schon 32 000 überschritten habe. Damit, sagt er, seien es mehr Mitglieder als in der AfD. Nur an der Anzahl jener, die sie wählen, müsse noch gearbeitet werden. In ersten Kommunen säßen aber bereits „Partei“-Mitglieder in den Räten und immerhin hätten sie auch einen Sitz im Europa-Parlament.

„Noch mehr Kreisel für die Stadt“

Ihre Wähler sehen sie in erster Linie in ihrer eigenen Altersklasse. Brandt ist 20 Jahre, Zucanovic 29 Jahre alt. Und genau dort, in dieser Altersklasse, haben beide oft festgestellt, dass nicht verstanden wird, was in der Politik überhaupt passiert. Und dass das Interesse daran so gut wie nicht vorhanden ist. Interesse wecken ist etwas, was für sie beide ein Ziel ist – und das auch gerne mit ungewöhnlichen Mitteln, mit Spaß und mit Satire. Als erste Themen, die sie in die Rehburg-Loccumer Kommunalpolitik tragen möchten, fällt ihnen in diesem Sinne „Noch mehr Kreisel für die Stadt“ ein. Außer freiem WLAN für alle hätten sie gerade kein weiteres Anliegen parat, sagen sie grinsend, denn leider hätten sie ihre Agitations-Karten vergessen. Diese Karten werden vom Landesverband tatsächlich zur Verfügung gestellt. Auch damit will „Die Partei“ ihrem Ruf gerecht werden.

Um mehr Themen zu finden, denen der Kreisverband sich widmen soll, wird es einmal monatlich einen Stammtisch geben. Der erste Stammtisch ist für Mittwoch, 21. Februar, in Nienburg geplant. Ort und Uhrzeit stehen noch nicht fest. Auf ihrer Facebook-Seite „Die Partei Kreisverband Nienburg/Weser“ werden sie aber zeitnah bekannt gegeben. Wer mitmischen will, ist dort willkommen.

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