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Kreuzfahrtschiff legt in Nienburg an

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Zwischenstopp in Nienburg: Am Donnerstag machte die „Victor Hugo“ aus Straßburg für ein paar Stunden in der Kreisstadt fest. ·
Zwischenstopp in Nienburg: Am Donnerstag machte die „Victor Hugo“ aus Straßburg für ein paar Stunden in der Kreisstadt fest. © Foto: Rullhusen

Nienburg - Von Leif Rullhusen. Die „Nienburg“ wirkte neben der „Victor Hugo“ fast wie ein Spielzeug. Am Donnerstag machte der elegante, 82 Meter lange Flusskreuzliner aus Straßburg in Nienburg fest. An Bord waren japanische Touristen, die in der Kreisstadt so ziemlich jedes Detail auf den Speicherkarten ihrer Kameras festhielten.

Die Passagiere erkundeten die Innenstadt und schossen dabei so manches Foto.
Die Passagiere erkundeten die Innenstadt und schossen dabei so manches Foto. © Foto: Rullhusen

Ein seltenes Bild. Denn nicht allzu oft steuert ein Kreuzfahrtschiff Nienburg an. „Ab und an, in unregelmäßigen Abständen kommt es vor, dass französische oder niederländische Schiffe die Weser befahren. Aber konkrete Zahlen liegen uns nicht vor“, berichtet Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik. Selbstverständlich sei auch dieser Tourismussektor für Nienburg interessant, aber einen entsprechenden Markt, wie beispielsweise auf der Donau, der Mosel oder dem Rhein gebe es auf der Weser nicht. „Das ist ein schönes Nischenprodukt für die Region“, erklärt Fahrland. Schließlich sei entlang der Weser kein einziges Flusskreuzfahrtschiff stationiert und die Oberweser für diese großen Schiffe nicht befahrbar. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Rübenack sieht den Grund für das geringe Interesse der Reiseanbieter an der Weser nicht grundsätzlich in unveränderbaren Rahmenbedingungen. Entscheidend sei auch die Infrastruktur, die die Städte entlang der Flüsse den Kreuzfahrtschiffen bieten. „Man muss sich fragen, ob das geringe Interesse der Reiseveranstalter auch auf die wenig attraktiven Anlegemöglichkeiten zurückzuführen ist“, spielt Rübenack auf die jahrelange Diskussion in Politik und Verwaltung bezüglich eines innenstadtnahen Anlegers in Nienburg an. Denn in anderen Tourismusbereichen verzeichne die Kreisstadt schließlich kontinuierlich hohe Zuwachsraten.

Auch die „Victor Hugo“ lag an dem derzeit einzigen Fahrgastanleger am linken Weserufer. Dessen Bodenbelag verwandelt sich bei Regen in eine Seenlandschaft. Nasse Füße brauchten die Touristen aus Fernost indes nicht zu befürchten. Es schien die Sonne.

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