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Kunstgottesdienst im Kulturzentrum Martinskirche

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Der neue Reliefstein am Kulturzentrum. ·
Der neue Reliefstein am Kulturzentrum. · © Foto: André Steuer

Hoya - Von André Steuer. Einen Gottesdienst der besonderen Art erwartet am Pfingstmontag die Besucher im Kulturzentrum Martinskirche. Die Stiftung Martinskirche und die evangelische Kirchengemeinde Hoya laden für 10.30 Uhr zu einem „Kunstgottesdienst“.

Anschließend werden der älteste, nichtsakrale Inschriftenstein Niedersachsens, die „Hochzeitstür“ und ein neu geschaffener Eckstein eingeweiht.

Die Predigt von Pastor Andreas Ruh steht unter dem Titel „Räume der Begegnung – Religion und Kunst in evangelischer Perspektive“. Jonas Buchroth gestaltet die Feier musikalisch. Im Anschluss an den Gottesdienst übergibt um 11.30 Uhr Detlef Meyer als Vorsitzender der Stiftung Martins kirche die Kunstgegenstände ihrer Bestimmung.

Der Inschriftenstein stand lange im Außenbereich und erhält nach seiner Aufarbeitung nun einen Platz in der Kirche. „Graf Gerhard II. war mild und reich“, steht auf dem Stein. Pastor Ruh erklärt: „Damit wird der Graf als ein Förderer der Kunst beschrieben.“ Von diesem Stein gehe eine große Symbolkraft aus. „Kunst und Kirche gehören zusammen und werden im Kulturzentrum sichtbar gelebt“, sagt Ruh. „Hier finden Begegnungen statt – zwischen Menschen und Kunst und Kultur.“

Der Reliefstein: Wo bislang an der Außenmauer der Inschriftenstein lehnte, ist nun der Reliefstein zu finden, den Künstlerin Stephanie Link kreiert hat. Er zeigt zwei, sich zugewandte Gesichter. „Sie symbolisieren die Begegnung und drücken damit aus, was im Kulturzentrum sichtbar umgesetzt wird“, erklärt Detlef Meyer.

„Die Begegnungen, die in einem Kulturzentrum in einer ehemaligen Kirche, möglich sind, haben nicht nur kirchenhistorische Bedeutung“, sagt Andreas Ruh. „Sie schlagen auch einen kulturhistorischen Bogen. So hat sich durch die Jahrhunderte hinweg die Verbindung von Kultur und Kirche immer weiter entwickelt.“ Diese Entwicklung werde im Kulturzentrum Martinskirche als gelebte Beziehung lebendig.

Der alten Tradition des Grafen Gerhard folgend, stellte sich die Firma Smurfit Kappa als Mäzen in den Dienst der Kunst und half die Projekte zu realisieren. „So wurde aus der Begegnung von Kunst und Finanzen etwas von bleibendem Wert geschaffen“, sagt Detlef Meyer.

Die „Hochzeitstür“: Des Weiteren wird am Montag die sogenannte Hochzeitstür vorgestellt. Sie ist umfassend restauriert worden. Lange fristete dieses Kleinod eher ein Schattendasein. Zuletzt war die Tür mit weißer Farbe übermalt worden und damit als historische Besonderheit nicht mehr zu erkennen. Nun hat sich die Restauratorin Christine Früchtenicht-Wydora ihrer angenommen und den alten Glanz wieder hergestellt.

Die „Hochzeitstür“ ist das älteste Einrichtungsstück der Martinskirche. „Früher hatte sie ihren Platz im mittelalterlichen Chorgestühl, das leider nicht mehr vorhanden ist“, sagt Andreas Ruh. Auf der „Hochzeitstür“ ist die Vermählung im 15. Jahrhundert von Dietrich von Staffhorst mit einer Frau von Schönebeck dargestellt – in Form der sich verbindenden Wappen.

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