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Enttäuschender Breitbandausbau: „Der ländliche Raum verliert den Anschluss“

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Nothern Access verlegt Glasfaserkabel im gesamten Landkreis. 
Nothern Access verlegt Glasfaserkabel im gesamten Landkreis. © Foto: IMago/Arnulf Hettrich

Hämelhausen - Von Horst Friedrichs. „Unbefriedigend“, „enttäuschend“, „lückenhaft“ - solche Attribute prägten die Schlussrunde des Gemeinderats am Montagabend in Hämelhausen. Der Breitbandausbau war das Thema, das zu Wortbeiträgen mit „durchwachsenen“ Zukunftsaussichten führte.

„Der ländliche Raum verliert im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss“, sagte Henning Koröde, zweiter stellvertretender Gemeindedirektor. Und Bürgermeister Johann Meyer prophezeite: „Die Fehler der Vergangenheit werden sich wiederholen.“ Es ging um den Stand der Dinge in Sachen Verlegung von Glasfaserkabeln in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya und im Rest des Landkreises Nienburg.

Henning Koröde berichtete zunächst über die aktuelle Situation der Tiefbauarbeiten zum Ausbau des Breitbandnetzes im Landkreis Nienburg, für die im Oktober vergangenen Jahres in Duddenhausen der symbolische erste Spatenstich vollzogen worden war (wir berichteten). Mittlerweile, sagte Koröde, laufe die Kabelverlegung durch die Liebenauer Firma Northern Access auch in der Gemeinde Hämelhausen. Es werde an verschiedenen Stellen gearbeitet, allerdings nicht in fortlaufender Reihenfolge. Die Positionierung der Bauabschnitte richte sich nach den jeweiligen Bodenbeschaffenheiten und dem entsprechend erforderlichen Maschineneinsatz.

„Ende dieses Jahres werden wir einen Riesenschritt weiter sein“, erklärte Henning Koröde. „Wer Fragen hat, sollte sich direkt an die Firma Northern Access in Liebenau wenden.“ Bürgermeister Johann Meyer schilderte Details über Trassenverläufe des Glasfaserkabels und ebenso über Hausanschlüsse. Ursprünglich seien die Einwohner Hämelhausens davon ausgegangen, dass 80 bis 90 Prozent des Gemeindegebiets an das Breitbandnetz angeschlossen werden würden. Inzwischen aber sei die enttäuschende Erkenntnis zutage gekommen, dass 80 bis 90 Prozent der „weißen Flecken“ gemeint seien, also der bislang mit Internetanschluss unversorgten Gemeindebereiche.

In Zusammenhang mit seiner Feststellung über die Benachteiligung des ländlichen Raums bemerkte Henning Koröde, dass etwa die Telekom selbst in Hoya und Eystrup noch Kupferkabel verlege. Ratsmitglied Petra Ahnemann berichtete über eigene Erfahrungen im Umgang mit der Telekom. Henning Koröde resümierte, die Situation bezüglich der Glasfaserkabelverlegung sei unbefriedigend. Und: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Ausführlich erörterten die Ratsmitglieder die örtlichen Gegebenheiten des Breitbandausbaues in Hämelhausen, und in der abschließenden Einwohnerfragestunde beteiligte sich auch einer der beiden anwesenden Zuhörer an dem Gespräch.

„Wer anschließen kann, der sollte die Möglichkeit jetzt nutzen“, riet Bürgermeister Johann Meyer und unterstrich, dass die augenblickliche Situation in Sachen Breitbandausbau in der Tat unbefriedigend sei. Zur gegebenen Zeit werde es eine öffentliche Gemeinderatssitzung mit Teilnahme eines Fachmanns geben, in deren Rahmen die Einwohner ausführlich informiert werden sollen.

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