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Von Richard Wagner bis hin zu Andrew Lloyd Webber

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Mehr als 100 Besucher lockte das Jugendblasorchester in die Martinskirche.
Mehr als 100 Besucher lockte das Jugendblasorchester in die Martinskirche. © Jana Wohlers

Hoya - Von Jana Wohlers. „Es waren einmal rund 60 junge Musiker, die sich aus ihrer Stadt Wolfenbüttel in die Grafenstadt Hoya aufmachten, um auch dort ihre Musik zu verkünden“ – so lautete am Mittwochabend ein Zitat des humorvollen Moderators im Hoyaer Kulturzentrum Martinskirche. Zu Gast waren dort die besten niedersächsischen Nachwuchsmusiker im Bereich der symphonischen Blasorchestermusik: das Landesjugendblasorchester Niedersachsen (LJBN).

Die jungen Musiker begeisterten mehr als 100 Konzertbesucher. Langanhaltender Applaus begleitete die Jugendlichen im Alter von 13 bis 24 Jahren durch den Abend. Unter der Leitung von Matthias Höfert, der nicht wenige der vorgetragenen Stücke selbst bearbeitet hatte, vollbrachte das junge Orchester einen Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Das LJBN bewies gekonnt, wie zeitgenössisch populäre Werke aus vergangenen Jahrhunderten sein können. Angelehnt an die für das kommende Jahr geplante Konzertreise nach England stand das Konzert unter dem Motto „Auf nach England“. Für den Auftritt hatten die jungen Musiker eine Gegenüberstellung deutscher und englischer Kompositionen zusammengestellt.

So ertönten in Hoya am Mittwochabend nicht nur Werke deutscher Komponisten-Urgesteine wie Richard Wagner und Johannes Brahms, sondern auch von englischen Kult-Musikern wie Andrew Lloyd Webber und Philip Sparke. Das Kulturzentrum Martinskirche war einer der drei ausgewählten Veranstaltungsorte für die Sommerkonzerte des Orchesters, die jedes Jahr den krönenden Abschluss der Arbeitsphasen des LJBN darstellen.

Klangerlebnis, das

in Erinnerung bleibt

Die Musiker luden ihre Besucher auf eine Reise durch führende und wegbereitende Kompositionen bis in die Neuzeit ein. Als schwungvoller Einstieg läutete Georg Friedrich Händels Ouvertüre „Feuerwerksmusik“ das Sommerkonzert ein. Das Zusammenspiel der zahlreichen verschiedenen Blasinstrumente sorgte bei den Zuschauern schon zu Beginn für Gänsehaut-Atmosphäre.

Die ganze Vielfalt der gespielten Kompositionen, aber auch der talentierten Orchestermitglieder fand sich in Philip Sparkes „Portrait of a City“ wieder. Das Werk des englischen Komponisten ist in drei Teile gegliedert, die jeder für sich die Heimatstadt des Künstlers aus einer anderen Situation heraus beleuchten. Lebhaft, hell und pulsierend gestaltete sich die Musik in „Skyline“, deren Teil die kulturelle Vielfalt und die Inspiration Londons in Sparkes Werk wiedergibt. Im zweiten Teil „In Autumn“ erklangen hingehen eher tiefere Töne der Blasinstrumente – sie symbolisierten die Einsamkeit und Trägheit eines Herbsttags in der Stadt. „Downtown“, als dritter Teil von „Portrait of a City“, stand wieder im starken Kontrast zu seinen Vorgängern: Schwungvolle, mitreißende Blasmusik thematisierte das Londoner Nachtleben.

In „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber brachte das Orchester Blasmusik sowie Bass-, Keyboard- und Schlagzeugklänge in Einklang.

Egal, ob „The Show Must Go On“ von der Popgruppe Queen, „Siegfrieds Trauermarsch“ von Richard Wagner oder Edward Elgars „Pomp and Circumstance Marsch Nr.1“ mit den bekannten Worten „Land of Hope and Glory“ – das Jugendblasorchester Niedersachsen überzeugte durch mitreißende Musik, perfekte Beherrschung der Instrumente sowie talentierte Einlagen.

Auch die von den jungen Musikern selbst entworfene, teilweise sehr amüsante Moderation mit Informationen zu jeder Komposition machte das Sommerkonzert zu einem Highlight, das nicht nur gelehrten Musikfans in Erinnerung bleiben wird.

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