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Landkreis Nienburg: Höchste Fahrzeugdichte weit und breit

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Dichter Verkehr nach Feierabend: Im Landkreis Nienburg ist die Zahl der Kraftfahrzeuge weiter gestiegen. Pro 1 000 Einwohner gibt es 797 davon: Rekord im Regierungsbezirk Hannover. - Foto: dpa
Dichter Verkehr nach Feierabend: Im Landkreis Nienburg ist die Zahl der Kraftfahrzeuge weiter gestiegen. Pro 1 000 Einwohner gibt es 797 davon: Rekord im Regierungsbezirk Hannover. © dpa

Landkreis - Diesel sind out. Oder? Obwohl der Dieselmotor das Gesicht eines der größten Automobil-Skandale der Geschichte ist, wollen die Menschen außerhalb von Fahrverbotszonen nicht auf ihn verzichten – so auch im Landkreis Nienburg. Das geht aus der Jahresstatistik 2017 des Kraftfahrtbundesamts in Flensburg hervor. Demnach hat sich der gesamte Fahrzeugbestand im Landkreis im vergangenen Jahr weiter erhöht. Prozentual machen aber Elektro- und Hybridwagen den größten Sprung.

Laut der Statistik waren zum Anfang dieses Jahres insgesamt 75.042 Fahrzeuge im Kreis gemeldet, das ist ein Plus von 1.204 (1,93 Prozent). Daran sind vor allem Dieselmotoren beteiligt: Von 2017 auf 2018 kamen 864 Wagen mit der Motorart hinzu. Damit sind kreisweit 25.171 gemeldet. Der Bestand an Krafträdern blieb quasi konstant und nahm um drei auf 7.307 Fahrzeuge zu. Pro 1 000 Einwohner gibt es im Landkreis übrigens 797 Kraftfahrzeuge: einsame Spitze im Regierungsbezirk Hannover.

Diesel, Benziner, Gas oder Elektro? Die Antwort fiel in den vergangenen Jahren fast überall in der Republik ähnlich aus: Der Diesel stieg in der Gunst der Autokäufer. Selbst nachdem ein Teil der Diesel sich dank Techno-Tricks als CO2-Schleudern kritisieren lassen muss, wirkt sich das im Bestand nur da aus, wo Fahrverbote drohen – also nicht im Landkreis Nienburg. Nach der aktuellen Bestandsanalyse sind hier 64,17 Prozent der Autos Benziner, 33,54 Prozent haben einen Dieselmotor, und nur 2,28 Prozent sind laut der Statistik mit anderen Motorarten oder Treibstoffen unterwegs. „Wobei die 1.147 Gasautos (Vorjahr: 1 276) vor allem in der Erdgasvariante durchaus Schadstoffvorteile haben, und deswegen den Elektroautos bei Fahrverboten auch Konkurrenz machen könnten“, heißt es.

53 Prozent mehr Hybridwagen unterwegs

Die Elektrowelle plätschert derweil verhalten vor sich hin. Zu den 135 Elektroautos (Vorjahr: 75, plus 80 Prozent) kamen noch 417 Hybride, die den Vorteil haben, dass sie nicht stromlos liegenbleiben können. Vor einem Jahr waren es noch 272 gewesen. Prozentual liegt der Zuwachs hier also bei 53,3 Prozent. Auch wenn die absoluten Zahlen klein erscheinen, der Trend ist klar erkennbar: Immer mehr Menschen wollen nachhaltig fahren, das Angebot wächst stetig.

Darüber hinaus wird der Fahrzeugbestand durch die Umschichtung immer schadstoffärmer. Binnen eines Jahres sind im Kreis Nienburg beispielsweise 188 Wagen der alten Euro-1-Norm und weitere 1 290 Fahrzeuge (Euro 2) sowie 905 der Euro-3-Norm aus dem Verkehr gezogen worden. Das macht zusammen 2 383 Fahrzeuge dieser Schadstoffklassen weniger. Die Zahl der Autos mit Euro-4-Motoren hat sich um 958 auf 25 441 verringert.

7.718 Zugmaschinen

Die Anzahl der Zugmaschinen, die überwiegend im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt werden, beträgt aktuell 7.718 Fahrzeuge. Zwölf zusätzliche Omnibusse sind unterwegs, ihre Zahl steigt auf insgesamt 245. Der Fahrzeugbestand der Arbeits- und Sondermaschinen (beispielsweise Radlader oder Mähdrescher) erhöhte sich um 26 auf 745 Fahrzeuge (plus 3,62 Prozent).

Der Bestand an Sattelschleppern stieg um 247 auf 5.147 an, das bedeutet ein Plus von 5,04 Prozent. Die Zahl der Anhänger stieg um 615 auf 21.792 (plus 2,9 Prozent). Das teilt der zuständige Fachdienstleiter der Zulassungsstelle Nienburg, Hans-Heinrich Strathmann, mit.  - rtg/zds

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