Broschei: Warum nutzt man nicht endlich all die vielen Mediatoren, die es nach dem Willen und Beschluss der EU (u. einem gültigen Mediationsgesetz in Deutschland) längst gut ausgebildet auch in Niedersachsen gibt? Dadurch lässt sich die Justiz deutlich entlasten, Verfahren lassen sich beschleunigen.
Niedersachsen hat Schwein – sprich mit 8,01 Millionen Borstentieren mehr Schweine als Bürger (7,7 Millionen Einwohner). Der Tierschutz in der Landwirtschaft hat deshalb – nicht nur für Schweine – enorme Bedeutung. Was würden Sie sofort verbessern?
Broschei: Es ist bedenklich, wenn Obst und Gemüse teilweise mehr kosten als Fleisch. Faire Entlohnung der Landwirtschaft fördert eine deutlich tierfreundlichere Haltung und ist gut für die Verbraucher.
Kleine Betriebe sollten besser geschützt werden. Verstösse gegen Tierschutzgesetze müssen erheblich härter bestraft werden.
Die schätzungsweise 120 Wölfe in Niedersachsen haben laut Landesjägerschaft in neun Jahren 500 Nutztiere gerissen. Der Konflikt zwischen Nutztierhaltern und Wolfsanhängern wird immer schärfer. Haben Sie eine Lösung?
Broschei: Stromführende Zäune zum Beispiel, wo sie aufgestellt werden können. Nicht jeder Wolfsriss ist übrigens auch einer, es könnten auch mal Hunde gewesen sein. Problemwölfe eventuell umsiedeln in Gehege und wenn es nicht anders geht, dann Geburtenkontrolle durch Sterilisation. Früher gab es übrigens große Hütehunde, warum nicht wieder?
In unserer Reihe „Kandidaten im Porträt“ stellen sich die Bewerber um ein Landtagsmandat vor. Martina Broschei tritt für die Piraten an, die 2013 im
Wahlkreis Nienburg/Schaumburg
690 Stimmen und damit Platz sechs errungen hatten. Martina Broschei ist Mediatorin, Mitglied im Ortsrat Stolzenau, im Samtgemeinderat Mittelweser und Kreisvorsitzende der Piratenpartei Nienburg-Schaumburg.