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„Lassen uns nicht einschüchtern“

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Dr. Wolfgang Schäuble mit Jan Ahlers (l.) und dem Bundestags-Kandidaten Christopher Wuttke (r.).
Dr. Wolfgang Schäuble mit Jan Ahlers (l.) und dem Bundestags-Kandidaten Christopher Wuttke (r.). © -

Nienburg - NIENBURG (hen) n „Wir sind wachsam und lassen uns nicht einschüchtern“ – klare Position für seine CDU in der Terrorismus-Frage bezog gestern am späten Nachmittag Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble im Wesersaal des Weserschlösschens in Nienburg. Dorthin war er gereist, um den Bundestags-Kandidaten der CDU-Kreisverbände Schaumburg und Nienburg, Christopher Wuttke (Bückeburg), in der letzten Phase des Wahlkampfs zu unterstützen.

„Wir hängen von Entwicklungen in allen Teilen der Welt ab“, so Schäuble. „Sieben Milliarden Menschen wollen Wohlstand – da gibt es nun einmal Konflikte“, erklärte der erfahrene Politiker, der sodann auf die Menschen zu sprechen kam, die „nicht wollen, dass die westliche Welt besser dasteht.“ Und diese Menschen – er nannte Al Kaida beim Namen – hätten der so genannten „neuen Welt“ offen „den Krieg angesagt“. „Und wie geht das?“, fragte Schäuble, der gleich selbst antwortete: „Durch Terrorismus.“ Und da der nur durch „Öffentlichkeits-Wirkung wie beim Anschlag auf die Twin-Towers in New York am 11. September 2001“ gegeben sei, stünde auch Deutschland „im Fadenkreuz der Terroristen.“ Es gelte weiterhin, den Terrorismus zu bekämpfen – und dazu leisteten auch die Soldaten in Afghanistan „einen hochwichtigen Dienst, der allerhöchsten Respekt verdient und unbedingt fortzusetzen ist“, wie es der Minister ausdrückte und dafür abermals lauten Beifall erhielt.

Kraftvoll, kämpferisch und kompetent, aber auch locker-ironisch und bei allem Ernst auch spaßig – so präsentierte sich der seit vergangenem Freitag 67-Jährige. Er war zwar 22 Minuten verspätet in der Weser- und Kreisstadt erschienen, doch das nahm ihm keiner der gut 200 Besucher dieser Veranstaltung wirklich übel. Im Gegenteil: Die Veranstaltungs-Gäste erhoben sich bei der Ankunft des Ministers respektvoll von ihren Stühlen und spendeten dem Besucher aus Berlin anhaltenden Beifall.

Themen wie Datenschutz, NDP-Verbot sowie Migration und Integration sprach Schäuble ebenfalls an, ehe er Zivilcourage würdigte. Schäuble appellierte an alle Bürger, zur Wahl zu gehen, denn das Land brauche „eine stabile Regierung in schwierigen Zeiten.“ Diese Stabilität sehe er bei der SPD nicht, denn die habe laut Schäuble – anders als die CDU – keine „umsetzbaren Richtwerte“.

Zu Beginn hatte der Nienburger Kreisvorsitzende der CDU, Johann-Heinrich („Jan“) Ahlers, den Ablauf-Plan geändert: Nicht Schäuble, sondern zunächst Christopher Wuttke gehörte das Mikrofon. Der 36-Jährige aus Bückeburg begrüßte – wie zuvor Ahlers – die Gäste und warb dann für sich sowie die CDU. Er erbat für sich die Erst- und für seine Partei die Zweitstimme am kommenden Wahl-Sonntag, „denn wir wollen alle, dass Angela Merkel unsere Bundeskanzlerin bleibt.“

Der Bundesinnenminister, der sich am Abend noch auf den Weg nach Rotenburg machte, blickte in Nienburg auch zurück auf die Geschichte der Bundesrepublik seit dem Krieg und der Wiedervereinigung. Er erwähnte die Finanzkrise, die „immer noch nicht ganz hinter uns“ liege, und bat seine Zuhörer um eine „klare Absage an die Links-Partei.“

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