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Liebenau: Familie vereint

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Gemeinsam mit ihrem Bruder hat Shadia Ahmad ihren Ehemann sowie ihre Kinder in Liebenau empfangen.
Gemeinsam mit ihrem Bruder hat Shadia Ahmad ihren Ehemann sowie ihre Kinder in Liebenau empfangen. © msa

Liebenau - Von Bernd Andermann. Von Freudentränen war das Begegnungscafé der Flüchtlingsinitiative „Liebenau hilft“ kürzlich geprägt. Denn nach drei Jahren war es mit Unterstützung von Behörden, Abgeordneten, dem Projekt „500 Landinitiativen“ (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) und Ehrenamtlichen der Flüchtlingsinitiative gelungen, eine Familienzusammenführung glücklich zu beenden.

Mutter Shadia Ahmad aus Syrien, die bereits nach mehreren Aufenthalten in verschiedenen Flüchtlingslagern war, ist bereits im Jahr 2015 nach Liebenau gekommen. Für sie ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen, denn sie konnte ihren Mann Kinan Hamo und ihre beiden elf- und zehnjährigen Kinder Ahmad und Ramzi in die Arme schließen. 

Kinan Hamo war bereits 2013 in die Türkei geflüchtet. Seine Ehefrau Shadia Ahmad war bei ihren Kindern in ihrem Heimatland geblieben und ist 2014 ebenfalls in die Türkei geflüchtet und hat ihre beiden Kinder bei ihren Eltern zurücklassen müssen, weil für die beiden Söhne die Flucht in Schlauchbooten zu gefährlich war. 2015 ist die Mutter ohne ihre Familie über die Balkanroute nach Deutschland gekommen, wo sie auch ihren Bruder Sasoan wieder getroffen hat.

Shadia Ahmad, die im Februar 2016 eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre erhalten hatte, hat dafür gekämpft, dass auch der Ehemann und die beiden Kinder ebenfalls nach Deutschland kommen können. Sie stellte innerhalb der vorgeschriebenen Frist von drei Monaten einen Antrag auf Familienzusammenführung. 

Ehemann ist in die Türkei geflüchtet

Bei ihren Bemühungen, die Familienzusammenführung zu erreichen wurde die Mutter von Peter Jilani und Ute Müller vom Mehrgenerationenhaus Stolzenau und Meral Akyol, Liebenau, die als Patin fungierte, intensiv unterstützt. Auch Ulrike Granich, die Integrationsbeauftragte der Samtgemeinde Liebenau, hat bei der Erledigung der Formalitäten mit geholfen. „Wir freuen uns sehr, dass es endlich gelungen ist, die junge Familie nach der langen Wartezeit zu uns nach Liebenau zu holen“ betonte Ulrike Granich in einem Pressegespräch.

Der 44 Jahre alte Ehemann Kinan Hamo war im Jahr 2013 alleine von Syrien wegen des dortigen Krieges in die Türkei geflüchtet. 2016 mussten auch die Kinder von Shadia Ahmad aus Syrien in die Türkei fliehen. Um bei der Familie zu sein, ist Shadia Ahmad in die Türkei gereist und von hier ist die Familie aufgrund der politischen Lage in der Türkei nach Griechenland geflohen. 

Hier hat die Familie in einem Zeltlager gelebt. Der 44-Jährige und die beiden Kinder durften von Griechenland nicht ausreisen, sondern nur die 40 Jahre alte Mutter, weil sie eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland hatte.

In Hannover gelandet

Mit Unterstützung der Liebenauer Flüchtlingsinitiative „Liebenau hilft“ wurde der Kontakt zur Deutschen Botschaft in Athen aufgenommen, um die Familienzusammenführung zu beantragen. Nach umfangreichen Schriftwechsel und Telefonaten bei der Deutschen Botschaft in Griechenland wurde schließlich von dort die Ausreise des Ehemanns und der Kinder zugestimmt. Denn durch ein Unwetter in Griechenland wurde das Zeltlager völlig zerstört, bei dem sich Kinan Hamo auch erhebliche Verletzungen zugezogen hatte.

Die Mutter war daraufhin noch einmal nach Athen geflogen, um noch fehlenden Unterlagen bei der Deutschen Botschaft einzureichen. In der vergangenen Woche hatte die Liebenauer Patin Meral Akyol den langersehnten Anruf von der Deutschen Botschaft erhalten, das Kinan, Ahmad und Ramzi ausreisen durften. Mit dem Flugzeug sind der Vater und die beiden Kinder am Airport Hannover-Langenhangen gelandet und waren endlich wieder vereint.

Von Hannover sind der Vater und die beiden Kinder direkt nach Liebenau gekommen, wo sie im Begegnungscafé herzlich begrüßt und aufgenommen wurden. Die Mutter Shadia Ahmad, die bereits im Juni 2018 wieder nach Liebenau gekommen war und hier mit Unterstützung der Flüchtlingsinitiative über eine Wohnung in Liebenau verfügt, die sie bisher zusammen mit ihrem Bruder Sasoan Achmed teilte, wird künftig mit ihrer Familie die Wohnung nutzen.

Während die Mutter bereits einen Integrationskurs besucht, will ihr Ehemann möglichst umgehend einen Kursus besuchen, um die Deutsche Sprache zu erlernen um im Anschluss hier auch arbeiten zu können und eigenes Geld zu verdienen.

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