1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg

Loccum hat bald Uni im Grünen

KommentareDrucken

Zur „Uni im Grünen“ lädt Berbel Unruh in die Loccumer Heimvolkshochschule ein.
Zur „Uni im Grünen“ lädt Berbel Unruh in die Loccumer Heimvolkshochschule ein. © -

Nienburg - LOCCUM (ade) · Erwachsenenbildung im ländlichen Raum ist der Ansatz, den die Evangelische Heimvolkshochschule (HVHS) Loccum seit mehr als 50 Jahren anbietet. Was bisher den städtischen Regionen vorbehalten war, soll mit der „Uni im Grünen“ nun auch im ländlichen Loccum Einzug halten und die Palette der Seminare um universitäre Bildung erweitern.

„Das wissenschaftliche Angebot der Städte möchten wir auch aufs Land bringen!“ Mit diesem Vorsatz hat sich Berbel Unruh, Leiterin des pädagogischen Teams der Heimvolkshochschule, mit der Leibniz-Universität Hannover in Verbindung gesetzt und die Seminarreihe „Uni im Grünen“ initiiert.

So kommt es, dass einige Dozenten der Universität in der Landeshauptstadt demnächst in ungewohnter Umgebung dozieren: mitten im Grünen, nah den Rehburger Bergen und mit allen Vorteilen, die die Schule mit ihren Seminarräumen und dem Hotelbetrieb gegenüber anonymisierten und für Landbewohner gar so fernen und schwer erreichbaren Hörsälen hat. Mit kulturellen Themen startet die „Uni im Grünen“, weitere Bildungsschwerpunkte sollen folgen.

Beschränkungen bei der Zulassung soll es nicht geben, wenn die Meisterwerke von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach auf dem Vorlesungsplan von Prof. Dr. Peter Schnaus stehen. Lediglich Interesse und Aufgeschlossenheit für Musik an sich und speziell für die Musik der Barockzeit wünscht sich der Professor für Musikwissenschaft von seinen Studenten in Loccum. „Barocke protestantische Kirchenmusik und ihre Nachwirkungen“ ist der Untertitel von Schnaus Seminar, ein vertieftes Verständnis der musikalischen Sprache möchte er vermitteln, wenn er zu drei Tagen in Loccum für Dienstag, 26. Oktober, bis Donnerstag, 28. Oktober, einlädt. Rund 20 Stunden wird in diesen Tagen intensiv studiert, im „Loccumer Grünen“ bleibt dennoch ausreichend Zeit zur Ruhe, zur Entspannung, zur Sammlung und zum Gespräch mit den Kommilitonen jenseits der Vorlesungen.

Wie Schnaus wollen auch die Dozenten, die die folgenden Seminare gestalten, neben der reinen Vermittlung von Wissen auch zielorientierte Diskussionen und freie Gespräche in den Mittelpunkt ihres Lehrplans stellen. Kompakt und konzentriert sollen die Inhalte vermittelt werden, sollen zum Denken und zum Nachdenken anregen.

Ein weiterführendes oder vertiefendes Angebot auf wissenschaftlicher Basis soll die „Uni im Grünen“ sein. Dass dieser Anspruch verwirklicht wird, zeigt allein schon die Kooperation mit der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung (ZEW) der Leibnitz-Universität.

Und auch die Bandbreite der Angebote lässt sich darüber bereits erahnen. Werden mit den folgenden Seminaren zu Philosophie (1. bis 3. Dezember), Kunstgeschichte (9. bis 11. März 2011) und Religionswissenschaften (4. bis 6. Mai) zunächst die kulturell Interessierten angesprochen, so fasst das Team der Heimvolkshochschule auch schon Uni-Einheiten zu Naturwissenschaften und Architektur ins Auge – je nach Bedarf soll das weitere Programm festgelegt werden.

Wenn sich ein offensichtlicher Bedarf herauskristallisiere und sich die „Uni im Grünen“ etabliere, meint Berbel Unruh, sei sogar eine ganze „Campus-Woche“ mit unterschiedlichen Studienfeldern und einem zugehörigen Kulturprogramm im kommenden Sommer nicht ausgeschlossen.

Was alle Teilnehmer der „Uni im Grünen“ bekommen, sind Bescheinigungen von ZEW und HVHS. Für die einzelnen Module hat die Heimvolkshochschule zudem Anträge für die Anerkennung als Bildungsurlaub gestellt.

Weitere Auskünfte bei der Zentrale der Heimvolkshochschule unter Tel. 0 57 66 / 96 090 oder im Internet unter

WWW.

hvhs-loccum.de

Auch interessant

Kommentare