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„Faakmarwin“ bringen Indie-Rock zum M.A.D.

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„Faakmarwin“ treten am 17. März auf dem „M.A.D.“ im Nienburger Kulturwerk auf und wollen die Fans mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Pop und Rap überzeugen. Foto: Constantin Iliopoulos
„Faakmarwin“ treten am 17. März auf dem „M.A.D.“ im Nienburger Kulturwerk auf und wollen die Fans mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Pop und Rap überzeugen. © Constantin Iliopoulos

Nienburg - Von Max Brinkmann. „Faakmarwin“, das sind Alexander Skipka, Ole Janßen, Christoph Endrigkeit und Jannik Ost. Seit 2013 machen sie gemeinsam Musik und mischen Indie-Rock, Pop und Rap, vertraten ihr Bundesland Bremen beim „New Music Award“ in Berlin und spielten auf Festivals wie dem Sputnik Spring Break oder dem Helene Beach. Am Freitag, 17. März, spielen sie im Nienburger Kulturwerk auf dem „M.A.D.“ (Music Against Discrimination).

Nach ihren beiden EPs „Zum Mond hoch“ und „Tagträumer“ arbeiten „Faakmarwin“ zurzeit an ihrem ersten Album. Sänger Alex verriet im Gespräch unter anderem, was der Name der Band bedeutet, wie die besten Songs entstehen und warum man sie unbedingt live sehen sollte.

Wie seid ihr zur Musik gekommen?

Alexander Skipka: Das ist ganz unterschiedlich. Einige von uns machen seit Kindesalter Musik. Ich selbst bin erst seit drei Jahren dabei. Unser Drummer (Jannik) hat mich gefragt, ob ich Lust habe Musik zu machen. Ich bin quasi der Frischling und die anderen alte Hasen. Ole (Gitarre, Keys) hat schon in einigen Bands gespielt, Jannik hat Schlagzeug an Musikschulen gelernt und vorher viel mit „Jugend musiziert“ gemacht und Christoph (Gitarre) hat sich das teilweise autodidaktisch beigebracht, studiert mittlerweile aber auch Gitarre.

Wie habt ihr euch kennengelernt? Wie ist die Band entstanden?

Jannik und ich haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie man gemeinsam Musik machen könnte. Ich habe keinen musikalischen Hintergrund, sondern bin eher durchs Texten zur Musik gekommen. Ich hab immer schon Texte geschrieben, aber halt ohne Musik. Jannik hat mich dann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das auch mal auf Musik auszuprobieren. Ich kenne ihn schon seit der fünften Klasse. Ole hat vorher in einer anderen Band gespielt. Christoph und Jannik kennen sich aus dem Studium.

Wie ist es zu dem Namen gekommen? Was bedeutet er?

Marwin ist der Name eines ehemaligen Schulkameraden von uns mit dem wir gemeinsam Abitur gemacht haben. Er ist Halbfinne und war schon immer ein Feind von sozialen Netzwerken. Vor vier oder fünf Jahren ist er dann irgendwo nach Bayern gegangen um dort zu studieren. Das Ding ist, wir wissen nicht wo er ist. „Faak“ ist das finnische Wort für „suchen“. Unsere Band heißt also „SucheMarwin“. Die Idee war, dass er – wenn wir irgendwann erfolgreich werden – durch die Story auf uns aufmerksam wird und wir ihn so wiederfinden. Bis jetzt hat sich daraus aber noch nichts ergeben. Wir hoffen auch ein bisschen, dass er sich nie meldet, weil wir dann ja keinen Grund mehr hätten, Musik zu machen (lacht).

Die Band „Faakmarwin“ ist nach einem Schulkameraden der Musiker benannt.
Die Band „Faakmarwin“ ist nach einem Schulkameraden der Musiker benannt. © Constantin Iliopoulos

Wie würdest du eure Musik beschreiben?

Unsere Instrumentals sind Pop-Rock mit Indie-Einflüssen. Die Vocals schwanken zwischen Rap und klassischem Gesang – ein ziemliches Mischmasch. Früher wurden wir oft mit „Kraftklub“ verglichen, unsere neueren Sachen sind aber weniger Rap-lastig.

Was hast du für musikalische Einflüsse? Was hörst du selber?

Zur Zeit am meisten Londoner Rap (zum Beispiel Skepta). Generell höre ich viel HipHop – und Ed Sheeran. Groß geworden bin ich mit „Aggro Berlin“ und Hamburger Rap (Beginner, Samy Deluxe).

Wie schreibt ihr eure Songs?

Das ist immer sehr unterschiedlich. Da Songwriting ein kreativer Prozess ist, kann man nicht festmachen wie das genau funktioniert. Entweder bei alltäglichen Dingen wie Wäsche waschen oder man hat wirklich ein Thema und will gezielt einen Text schreiben. Dann kann das aber auch mal ein Jahr dauern bis einem eine gute Idee einfällt. Das ist sehr impulsiv und ungesteuert. Die Instrumentals schreiben entweder Ole oder Jannik und ich bin für die Texte zuständig. Das entsteht meistens getrennt voneinander, manchmal ist die Musik zuerst da, manchmal der Text. Ganz selten passiert auch beides gleichzeitig, dass sind dann meist die besten Songs. Aber besondere Momente passieren selten.

Ihr könnt ja noch nicht von der Musik leben. Was macht ihr nebenbei? Bleibt genug Zeit für die Musik?

Ich habe jetzt angefangen als Sozialpädagoge zu arbeiten und vorher auf Lehramt studiert, würde aber lieber Rockstar werden (lacht). Den Anderen gehts genauso. Jannik und Christoph sind Lehramtsstudenten, Ole ist Mediengestalter und hat gerade sein Tontechnikstudium abgeschlossen. Es ist sehr schwer das mit der Musik zu vereinbaren. Wir proben mindestens ein Mal die Woche. Das Songwriting passiert nebenbei. Es sind sehr lange Nächte und Wochen. Musik ist super viel Arbeit, was man immer nicht denkt.

Wie sieht es mit dem Album aus?

Wir würden gerne schon dieses Jahr eins bringen, aber das hängt von vielen Variablen ab. Da ist einfach noch nichts spruchreif. Geplant ist es schon seit Ewigkeiten.

Ihr habt 2016 schon auf dem „Burnout“-Festival in Nienburg gespielt: Spielt ihr lieber eigene Konzerte oder Festivals?

Wir haben bis jetzt sehr wenig eigene Konzerte gespielt. Die ersten waren vor kurzem in Bremen und Hamburg. Ich liebe zwar Festivals, aber eine Clubshow ist was ganz besonderes. Du hast selbst zu verantworten, dass Leute kommen. Wenn es funktioniert ist die Euphorie riesig. Dass sich Menschen ein Ticket nur für uns kaufen ist so viel Wertschätzung. Das bedeutet viel mehr.

Warum sollte man euch denn unbedingt live sehen? Was ist das Besondere?

Ich glaube, wer uns musikalisch und als Band verstehen will, muss uns live gesehen haben. Wir geben nochmal eine Schippe mehr: Die Songs sind der Vorgeschmack zu dem was auf der Bühne passiert. Erst da versteht man es komplett. Wer unsere Musik mag sollte sich das nicht entgehen lassen.

Was ist außer dem Album für die Zukunft geplant?

Der Wunsch ist, so zeitnah wie möglich von der Musik leben zu können, damit man nichts anderes mehr machen muss. Denn Musik ist das Beste der Welt.

Konzert: M.A.D. – Music Against Discrimination

Das M.A.D. ist ein Konzert gegen Rechts, welches im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus veranstaltet wird. Der Kreisjugendring Nienburg, die Rockinitiative Nienburg, das Weser-Aller-Bündnis (WABE) und der Fachdienst Jugendarbeit und Sport des Landkreises Nienburg freuen sich nach einem Jahr Pause auf die gemeinsam konzipierte Veranstaltung am Freitag, 17. März, ab 19 Uhr im Kulturwerk Nienburg. 

Neben den Bremern von „Faakmarwin“ treten noch „Friday Flashback“, eine Pop-Punk-Band aus Nienburg, und Rapper Chima Ede aus Berlin auf. Das Intro macht jedoch ein neues Musikprojekt aus dem Jugendhaus „WIP In“ der Samtgemeinde Mittelweser. Wer nach den vier Acts noch nicht genug hat, der kann bis 24 Uhr zur Musik von DJ Flood aus Hannover weitertanzen. Nähere Informationen gibt Simone Sommerfeld unter Tel. 05021/967752 oder per Mail an kjp@kreis-ni.de.

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