Margarethe ist spröde um die Hüfte
Eystrup - Das Holz ist spröde, einige Eisennägel lösen sich, und die Ringe, die die im vergangenen Jahr renovierte Kappe halten, lassen sich teilweise ohne Widerstand hoch und runter, kreuz und quer bewegen – kurzum: Es steht nicht gut um die Galerie der Eystruper Windmühle „Margarethe“.
Der freiwillige Müller Wilfried Bremer sieht das mit Sorge: „Die Mühle ist ein beliebtes Ausflugsziel, die Gruppen wollen auf jeden Fall auch auf die Galerie treten und sich umblicken.“ Zusammenbrechen werde die Galerie zwar nicht, „eine Renovierung müssen wir allerdings so schnell wie möglich in die Wege leiten“, sagt Bremer.
Die Mühle steht seit 1861, doch die Galerie ist erst vor 30 Jahren komplett renoviert worden. „Dabei wurde nicht gut gearbeitet“, sagt Wilfried Bremer. Ihn ärgert vor allem, dass die Metall elemente marode geworden sind und das Holz in Mitleidenschaft ziehen.
Gerne möchte der gelernte Maler die Mühle nachhaltig renovieren. „In den Niederlanden habe ich Ideen gesammelt, wie man durch einfache handwerkliche Methoden die Substanz über zwei, vielleicht drei Generationen haltbar macht“, sagt er. Der Einsatz von Edelstahlschrauben, das Anbringen von Abstandshaltern zwischen Holz und Metall sowie einheitlich breite Bretter verursachen kurzfristig hohe Kosten. Auf lange Sicht rentieren sich aber der Einsatz hochwertigen Materials und eine fachgerechte Ausführung.
„25 000 Euro mag die Renovierung kosten“, schätzt Wilfried Bremer. Mühlen inhaber Helmut Schneermann wird einen Teil aus Eigenmitteln finanzieren müssen, hofft aber wie in der Vergangenheit auf öffentliche Zuschüsse, etwa von der Denkmalpflege. Die konkreten Planungen der Sanierung beginnen nach den Ferien, sagt er. · kom