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Marta Klemeier übernimmt in  Frauenarztpraxis

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Das Praxisteam in Hoya: (von links) Birgit Wilden, Iris Pietsch und Birgit Kamara mit Hamid Kamara sowie (sitzend) Marta Klemeier. - Foto: Jana Wohlers
Das Praxisteam in Hoya: (von links) Birgit Wilden, Iris Pietsch und Birgit Kamara mit Hamid Kamara sowie (sitzend) Marta Klemeier. © Jana Wohlers

Hoya - Von Jana Wohlers. Seit fast 30 Jahren praktiziert Hamid Kamara, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, in Hoya. Heute tritt der 72-Jährige seinen letzten offiziellen Arbeitstag an. Die Frauenarztpraxis an der Von-Kronenfeldt-Straße 33 in Hoya bleibt dennoch erhalten: Am kommenden Montag übernimmt Dr. med. Marta Klemeier die gynäkologische Fachpraxis.

Die Fachärztin, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Schwarme lebt, ist für viele Patientinnen der Praxis keine Unbekannte. Seit Ende 2014 schon zählt sie zum Praxisteam, war neben ihrer Vollzeitstelle regelmäßig nebenbei in der Praxis von Kamara tätig. Entstanden ist der Kontakt zwischen Marta Klemeier und Hamid Kamara über einen gemeinsamen Bekannten, der, wie sollte es anders sein, Arzt ist. „Die Chemie hat einfach gestimmt“, erzählen die beiden.

„Dr. Kurt Ramsauer und ich haben die Praxis hier in Hoya von null an aufgebaut“, sagt Kamara. „Das wollte ich in guten Händen wissen. Jetzt kann ich guten Gewissens einen Schlussstrich ziehen. Besser hätte es nicht passen können.“

Seit Juli 1990 praktiziert der Facharzt schon in Hoya, lange Zeit zusammen mit seinem Kollegen Kurt Ramsauer. Vorher war er als Oberarzt in Warburg (Nordrhein-Westfalen) tätig. Damals habe er „raus aus dem Krankenhaus“ gewollt und nach einem passenden Ort für eine Niederlassung gesucht. Über den Kontakt zu Kurt Ramsauer ließ sich Kamara in Hoya nieder. Beide Ärzte arbeiteten zeitweise als Belegärzte im alten Hoyaer Krankenhaus. „Ich war noch nie so lange an einem Ort“, scherzt Kamara bei seinem Rückblick auf die letzten 28 Jahre.

Auch nach der Niederlegung seiner ärztlichen Tätigkeit will Kamara der Mitte Niedersachsens treu bleiben. „Hier ist meine Heimat“, sagt er. „Über die Jahre haben sich so viele Menschen für mich stark gemacht, sie haben mich stets willkommen geheißen und mit offenen Armen empfangen. Ich kann nur Danke sagen für all die Unterstützung und das Vertrauen.“

In der heutigen Zeit ist es für viele ausscheidende Ärzte auf dem Land schwer, einen Nachfolger für die eigene Praxis zu finden. Mit Marta Klemeier ist Hamid Kamara die Suche geglückt. Sie legt ebenso wie Kamara Wert auf einen stets menschlichen und offenen Umgang mit den Patientinnen. „Wir sind uns recht ähnlich“, finden die beiden Fachärzte.

Marta Klemeier kommt gebürtig aus Barrien und hat für ihre medizinische Ausbildung rund zehn Jahre in Hannover gelebt. Studiert und promoviert hat die 32-Jährige an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), bevor sie als Assistenzärztin mehrere Jahre in den Krankenhäusern in Celle und Verden arbeitete. Nach ihrer Facharztprüfung im Frühjahr 2017 trat Klemeier zum 1. August vergangenen Jahres eine Vollzeitstelle in der gynäkologischen Fachpraxis von Hamid Kamara an. „Für mich war es ein echter Glücksgriff“, sagt die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Eine Niederlassung war immer mein Ziel.“

Die 32-Jährige setzt auf eine konsequente Weiter- und Fortbildung ihrer ärztlichen Qualifikation und möchte sich auch in Zukunft nicht einfach nur niederlassen, sondern spezifisch auf das einstellen, „was hier gebraucht wird“.

Die Öffnungszeiten der gynäkologischen Fachpraxis bleiben gleich. Hausbesuche und die Aufnahme neuer Patientinnen sind möglich. Auch das Praxisteam wird weiter aus den altbekannten Gesichtern – Birgit Wilden, Iris Pietsch und Birgit Kamara – bestehen. „Für die Möglichkeit der Übergabe hat Hamid Kamara viel Arbeit und Stress auf sich genommen“, weiß Marta Klemeier. „Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ Auch die Stadt unterstützt die Niederlassung der jungen Ärztin im Rahmen der Initiative „Ärztlich willkommen“. „Auch dafür gilt mein Dank. Ich wurde hier wirklich super aufgenommen und freue mich auf viele neue Gesichter.“

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