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140 Gäste beim Festmahl der Bürgerstiftung in Nienburg

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Der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Frank Lehmeier (2.v.r.) mit den Ehrengästen (v.l.) Maik Beermann, Prof. Dr. Pfeiffer und Ulrich Nobbe. - Foto: bia
Der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Frank Lehmeier (2.v.r.) mit den Ehrengästen (v.l.) Maik Beermann, Prof. Dr. Pfeiffer und Ulrich Nobbe. - Foto: bia © -

Nienburg - Das 16. Bürgermahl, das die Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg im Ausstellungsraum des Autohauses Nobbe in Nienburg veranstaltete, war erneut ein voller Erfolg.

Rund 140 Gäste aus Politik und dem öffentlichen Leben waren gekommen, um in angenehmer Atmosphäre exzellent zu speisen und die Bürgerstiftung zugleich finanziell zu unterstützen.

Frank Lehmeier, der erste Vorsitzende der Bürgerstiftung, hieß besonders den Gastredner Professor Dr. Christian Pfeiffer, den CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann sowie die 96-jährige Ilse Gieseking willkommen, die seit vielen Jahren Gast beim Bürgermahl ist.

Professor Dr. Christian Pfeiffer, ehemaliger Direktor des kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen und Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug, widmete seinen Vortrag dem Thema „Jugend 2017 – die Beste, die wir je hatten“. Er berichtete, dass die polizeilich registrierte Gewaltkriminalität von Kindern und Jugendlichen zwischen 2007 und 2016 um circa 40 Prozent abgenommen habe. Zwischen den Jahren 2004 und 2016 habe sich die Quote der 12- bis 17-Jährigen, die im Durchschnitt einmal pro Woche zu alkoholischen Getränken griffen, von 21,2 Prozent auf zehn Prozent verringert. Bei den 18- bis 25-Jährigen sei der Rückgang mit 30 Prozent etwas schwächer ausgeprägt (von 44 auf 31 Prozent).

Hohes Maß an elterlicher Liebe

Im weiteren Verlauf ging Pfeiffer, der von 2000 bis 2003 niedersächsischer Justizminister war, auf Daten des Statistischen Bundesamts zur Häufigkeit von Selbstmorden ein. Diese belegten eine Rückläufigkeit. Die nach 1990 Geborenen hätten „ein hohes Maß an elterlicher Liebe“ erhalten, nannte er eine Ursache für den positiven Trend. Die elterliche Erziehungskultur habe sich positiv auf die Kinder und Jugendliche ausgewirkt.

Zuvor war Lehmeier auf die Aktivitäten der Stiftung eingegangen. In diesem Jahr seien 200 Patenschaften, in deren Rahmen sich Mitbürger um Flüchtlinge kümmerten, mit circa 25 000 Euro gefördert worden. Diese Aktivität solle im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Weitere Förderungen in Höhe von 25 000 Euro sollen für Seniorenprojekte, Bildung für Jugend, Völkerverständigung und für die Nienburger Tafel aufgewendet werden. Durch eine neue Unterstiftung sei man jetzt auch im Bereich des Tierwohls aktiv. Dabei handele es sich um eine Verbrauchsstiftung, was bedeute, dass das Kapital nicht erhalten werde, sondern ein jährlich definierter Betrag verwendet werden könne.

Bürger können sich mit Ideen einbringen

Der Anteil der geförderten Projekte betrug im Stadtgebiet circa 46 Prozent, und 54 Prozent der Projekte konnten im Landkreis realisiert werden. Der Schwerpunkt der Arbeit habe in diesem Jahr auf Seniorenprojekten gelegen, so Lehmeier. Zurzeit stehe ein Mobilitätskonzept für Senioren in der Stadt Nienburg im Mittelpunkt. Außerdem wird die Stiftung in der Adventszeit den Winterwald im Innenhof des Rathauses aufbauen. Lehmeier wies darauf hin, dass die Bürgerstiftung auf finanzielle Zuwendungen angewiesen ist, um Projekte zu unterstützen. Bürger könnten sich aber auch mit Ideen und Zeit einbringen. Martin Lechler vom Stiftungsrat nutzte die Gelegenheit, um sich beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit zu bedanken.

Mit einem Gänseessen und Gesprächen klang das Bürgermahl, das seit Jahren zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Landkreis zählt, aus.

bia

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