Die notwendige Wasserversorgung erfolgte über die aufgestaute Graue, die als Laufwasser ursprünglich ein, später zwei oberschlächtige Wasserräder mit einer Fallhöhe von 4 Metern antrieb. Beide Wasserräder wurden im Oktober 1933 entfernt und durch eine Francis-Turbine mit einer Leistung von 11 Kilowatt ersetzt. Als Sekundärantrieb diente fortan ein 15 Pferdestärken starker Elektromotor. Die Graue liefert an die Mühle ein Wasserangebot von etwa 240 Liter pro Sekunde.
Viele der früheren Arbeitsvorgänge, etwa das regelmäßig notwendig werdende Schärfen der Mahlsteine, hat Hermann Heuermann in seiner Kindheit noch selbst miterlebt. Andere kennt er zumindest aus der Überlieferung seiner Vorfahren. Der Schwerpunkt des Betriebes lag nach seinen Worten wohl schon immer in der Feinmüllerei, also der Herstellung des zum Brot- und Kuchenbacken benötigten Mehls. Bereits 1837 hatte Johann Heinrich Müller die Erweiterung um einen Weizengang mit sogenannten Blauen Steinen (Eifelbasalt) und einen Graupengang beantragt, die der umliegenden Konkurrenz schon seit längerer Zeit die Herstellung qualitativ besseren Mehls erlaubten.
Da sich seine Mühle ebenso wie die Bünkemühle, dessen Besitzer sich dem Antrag anschloss, in Privatbesitz befand, lehnte man das Ersuchen erst einmal ab, war dem Amt doch daran gelegen, vorrangig seine eigenen Mühlen zu protegieren. Nach zähen Verhandlungen erlaubte man schließlich doch einen Schrotgang mit Blauen Steinen und einen Spitzgang, also einen Mahlgang mit rauhen, scharf angreifenden Steinen, nicht jedoch einen neuen Graupengang und ein weiteres Wasserrad. Dennoch wurde beides – Verbot und Strafandrohung zum Trotz – offenbar in einer Nacht- und Nebelaktion eingebaut.
Da die Helzendorfer Mühle qualitativ hochwertiges Mehl herstellte, kamen die Mahlgäste aus der gesamten Umgebung. Außerdem wurden allein in Hoya drei Bäcker beliefert. Wie die Ortschronik verrät, verkaufte man in den 1830er-Jahren bestes Weizenmehl sogar ins „Ausland“, womit Bremen oder nichthannoversche Landesteile gemeint sind. Es hieß hierzulande, dass Köchinnen auf Hochzeitsgesellschaften und anderen Familienfesten nur kochen und backen wollten, wenn ihnen Mehl aus Helzendorf zur Verfügung stand.
Dass die gute alte Zeit längst nicht immer so gut war wie heute gern dargestellt, schildert Hermann Heuermann am Beispiel der Müllergesellen, die unter einfachsten Bedingungen und in Gesellschaft von Ratten und Mäusen auf der Mühle wohnten. Wenn im Winter die Wasserräder einfroren, mussten diese von ihnen mit heißem Wasser, das aus der Küche des Bauernhauses herangeschafft wurde, enteist und wieder gängig gemacht werden.
Von den einstmals drei bis vier Mahlgängen für die Fein- und Schrotmüllerei sind in der 1988 endgültig stillgelegten Getreidemühle heute noch ein Schrot-Mahlgang und eine Hammermühle vorhanden. Allerdings nagt am Gebäude selbst stark der Zahn der Zeit, besonders das Mauerwerk ist augenscheinlich sanierungsbedürftig. Gegenwärtig sind zwar erste bestandssichernde Maßnahmen ins Auge gefasst, ob und inwieweit sich diese im Rahmen eines künftigen Nutzungskonzepts realisieren lassen, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wären sie diesem alten Mühlenstandort aber allemal.