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Mühlen im Landkreis Nienburg bleiben geschlossen

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Die Wallholländermühle Mösloh im Süden des Landkreises.
Die Wallholländermühle Mösloh im Süden des Landkreises. © Johanna Ritter

Aufgrund der Corona-Pandemie fällt der Mühlentag, der eigentlich morgen stattgefunden hätte, schon zum zweiten Mal in Folge aus. Um ihn wenigstens ein bisschen ins Gedächtnis zu rufen, stellt Blickpunkt-Mitarbeiterin Johanna Ritter einige Exemplare aus diesem Landkreis vor. 

Landkreis Nienburg - von Johanna Ritter. Am morgigen Pfingstmontag werden die Wasserräder und Flügel der Mühlen im Landkreis sich wieder nicht drehen. Der alljährliche bundesweite Mühlentag wurde wegen der Pandemie, wie bereits im vergangenen Jahr, von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung abgesagt. Dieses Jahr jedoch mit der Hoffnung, ihn zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, denn aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

Einige Monate in Geduld üben

Nunmehr soll dieser traditionelle Tag parallel zum Tag des offenen Denkmals am 12. September stattfinden. Heißt, all diejenigen, die sich für Mühlen und deren Technik, sowie für Kulturgeschichte interessieren, müssen sich noch einige Monate in Geduld üben, bevor sie die unterschiedlichen Mühlenarten näher unter die Lupe nehmen können.

Drei Holländermühlen im südlichsten Teil des Landkreises

Als sichtbare Zeichen der Kulturlandschaft stehen im südlichsten Teil des Landkreises drei Holländermühlen unweit voneinander entfernt. Wobei die Wallholländermühle Mösloh die Älteste dieser drei Mühlen ist und auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Im Jahr 1860 erbaut, nach fünfzig weiteren Jahren teilweise abgebrannt, wurde sie mit Teilen einer älteren Mühle aus Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) erneuert. Nach denkmalpflegerischer Restauration in den Jahren 1989 bis 1992 erhielt sie den Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

Die Galerieholländer in Bachsteinoptik in Hoyersförde.
Galerieholländer in Bachsteinoptik in Hoyersförde. © Johanna Ritter

Nur ein Jahr jünger ist die Turmholländermühle in Hoyersförde, die vom örtlichen Mühlenverein betreut und in den Jahren seit Bestehen des Vereins voll funktionsfähig restauriert wurde. Mit der in 2020 frisch restaurierten Windrose, ist sie ein backsteinerner Hingucker in der Feldmark. Mitten im Ort Diepenau steht ihr achtkantiges, im Privatbesitz befindliches, Pendant aus dem Jahr 1871. Zu dieser schlanken Mühle, mit hoher Galerie, führt eine grasumwachsene Zuwegung. Blühende Apfel-und Pflaumenbäume alter Sorten säumen die Zufahrt gleich einer Bilderbuchidylle. Seitens des Eigentümers ist die Neuverputzung der Mühle in naher Zukunft angedacht.

Im gleichen Jahr, wie die Diepenauer Mühle, wurde auch der Galerieholländer in Landesbergen erbaut. Wobei sich in ihrem Inneren schon lange Zeit keine Getreidekörner mehr an Mahlsteinen reiben. Sie beherbergt einem Sitzungsraum, eine Spinnstube und einen Raum mit heimatlicher Ausstellung. Des Weiteren können sich in diesem altehrwürdigen Gemäuer Hochzeitspaare das Jawort geben.

Die Bockwindmühle „Martha“ in Wenden muss mit dem Wind gedreht werden.
Die beeindruckende Bockwindmühle „Martha“ in Wenden muss mit dem Wind gedreht werden. © Johanna Ritter

Bock,- Paltrock- und Wassermühlen prägen das Landschaftsbild

Neben dieser kleinen Auswahl an Holländerwindmühlen, prägen weitere dieser Art, sowie Bock,- Paltrock- und Wassermühlen das Landschaftsbild im Landkreis. So ist die Meyersieksche Wassermühle in Steyerberg ebenfalls ein beliebter Anziehungspunkt und auch die Bockwindmühle „Martha“ in Wenden und einige weitere, schwingen für gewöhnlich an Mühlentagen gerne für Besucher ihre Flügel oder lassen ihr Wasserrad schaufeln. So heißt es einstweilen, solange bis die Mühlen im Landkreis ihre Türen wieder öffnen dürfen: „Glück zu!“

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