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In Musketier-Manier zur Leistungsspange

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Der 18-jährige Dominic Schröder aus Hassel trägt an der linken Brust stolz seine Leistungsspange. ·
Der 18-jährige Dominic Schröder aus Hassel trägt an der linken Brust stolz seine Leistungsspange. · © Foto: Timo Becker

Hoya - Von Timo BeckerHASSEL/HOYA · „Ich kann es selber noch nicht glauben“, sagt Dominic Schröder. Er hat die Prüfung zur Leistungsspange geschafft, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr. Das Besondere: Der 18-Jährige aus Hassel leidet seit seiner Geburt an einer 50-prozentigen Lern schwäche.

Der Zusammenhalt und der Eifer in der Samtgemeinde-Jugendfeuerwehr halfen Dominic auf seinem Weg zur Auszeichnung. Nachdem die Gruppe bereits ohne ihn an der Leistungsspangen-Abnahme Ende September in Hoya erfolgreich teilgenommen hatte, trat sie am 30. Oktober in Leeste erneut an – mit Dominic und mit Erfolg. Kristin Klußmeyer, Kris Stuve, Anika Schulz, Ines Brinkmann, Lisa Dunekacke, Thoren Meschke und Maximilian Paul und Ole Uhlenbruch wollten ihm seinen Traum von der Leistungsspange verwirklichen helfen, getreu dem Motto „einer für alle – alle für einen“.

In fünf Disziplinen musste die Gruppe Teamgeist und Kameradschaft beweisen. So galt es, einen Löschangriff durchzuführen, Schläuche ohne Verdrehungen zu verlegen, Kugeln zu stoßen, einen 1 500-Meter-Lauf in höchstens vier Minuten und zehn Sekunden zu absolvieren und Fragen zum Allgemeinwissen zu beantworten.

Dominic ist seit seinem zehnten Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr Hoya und wurde stets von allen Mitgliedern herzlich aufgenommen, voll akzeptiert, denn Kameradschaft wird in der Feuerwehr groß geschrieben. Lernschwache und behinderte Kinder, aber auch Erwachsene, haben es schwer, anerkannt zu werden. Dominic hat bewiesen dass es geht. Er ist ist Leidenschaft in der Jugendfeuerwehr aktiv. „Es gab nie Probleme“, lobten Dominics Eltern die Arbeit der Betreuer. Für Dominic endet allerdings altersbedingt in Kürze die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Der Abschied fällt ihm nicht leicht. Obwohl es sein Wunsch ist, bei Bränden und Verkehrsunfällen Hilfe zu leisten, hat Dominic Schröder vorerst den Entschluss gefasst, nicht in die aktive Feuerwehr überzutreten. Zu groß ist der Druck, in Stresssituationen und bei Einsätzen Fehler zu machen, sagt er. Eine bemerkenswerte Selbsteinschätzung des 18-jährigen, der doch bewiesen hat, dass auch lernschwache Menschen etwas Besonderes erreichen können – ob alleine oder wie in diesem Fall in der Gruppe. „Als Besucher ist Dominic immer willkommen“, sagt Jugendwartin Silke Gütz.

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