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Tauwetter: Eisbahn schon wieder geschlossen

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Das Eis schmilzt: Weiße Planen sollen Schlimmeres verhindern.
Das Eis schmilzt: Weiße Planen sollen Schlimmeres verhindern. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Tauwetter auf dem Kirchplatz: Die Eisbahn in Nienburgs Innenstadt ist nach fünf Tagen Kufenvergnügen bereits wieder geschlossen. „Wir haben ein Schwimmbad statt Eisbahn“, begründet Betreiber Marek Jewiarz diesen Schritt.

Am Donnerstagmittag entschloss er sich dazu. „Gegen 15 Grad Lufttemperatur kommt unser Kühlaggregat nicht an.“

Um das verbliebene Eis noch zu retten, deckten die Mitarbeiter die Fläche vor der Martinskirche mit weißen Planen ab. Wenn das Wetter mitspielt, will Jewiarz die Eisbahn am morgigen Freitag ab 12 Uhr zum Moonlightshopping wieder öffnen – wenigstens für ein paar Stunden. „Es wäre schön, wenn das klappt“, sagt er mit sehr verhaltenem Optimismus. „Die Wettervorhersage ist aber katastrophal. Es soll warm bleiben.“ Bei Temperaturen über zehn Grad plus werde eine kritische Grenze erreicht. Dann bildet sich ein Wasserfilm auf dem Eis. Jeder Bodenkontakt wird dann unweigerlich zu einer äußerst nassen Angelegenheit.

"Schwimmbad statt Eisbahn": Auf der Fläche steht bereits Wasser.
"Schwimmbad statt Eisbahn": Auf der Fläche steht bereits Wasser. © Leif Rullhusen

Diese Erfahrung hatte eine Gruppe von Schülern am Donnerstagvormittag noch gemacht, bevor Jewiarz den Betrieb einstellte. „Die hatten trotzdem viel Spaß“, versichert er. Nur die Lehrerin sei wenig begeistert gewesen.

Ob und wann er die Eisbahn wieder regelmäßig öffnet, weiß Jewiarz noch nicht. Das hänge ausschließlich vom Wetter ab. Die Meteorologen geben allerdings wenig Anlass zu Hoffnung. Sie prognostizieren bis einschließlich Sonntag tagsüber durchgehend Werte im zweistelligen Bereich. Damit wäre das vierte Adventswochenende buchstäblich ins Wasser gefallen.

Mit der überraschenden Schließung setzt sich die unglaubliche Pannenserie von Nienburgs Eisbahn fast ansatzlos fort. Zu wenig Holz, ein fehlendes Stromkabel und ein hungriger Marder hatten bereits zu einer Startverzögerung von zwei Wochen geführt.

Die Mitarbeiter decken die Fläche mit Planen ab.
Die Mitarbeiter decken die Fläche mit Planen ab. © Leif Rullhusen

Und kaum geöffnet, ist der Eislaufspaß nun schon wieder Geschichte. Ein Schelm ist, wer dabei an die Elbphilharmonie, Berlins neuem Flughafen oder Stuttgart 21 denkt.

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