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Nein zu Kita-Schließzeiten im Sommer

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Jana Lipske hat eine Petition gegen Schließzeiten in den Sommerferien ins Leben gerufen und hofft auf viele Mitstreiter. Foto: Rebecca Göllner-Martin
Jana Lipske hat eine Petition gegen Schließzeiten in den Sommerferien ins Leben gerufen und hofft auf viele Mitstreiter. Foto: Rebecca Göllner-Martin © -

Samtgemeinde - Von Rebecca Göllner-martin. „Es ist für Eltern die zweite Verschlechterung innerhalb kürzester Zeit“, sagt Jana Lipkse. Die Erste sei zum 1. Januar eingetreten. Seitdem müssten die Krippenkinder mit Erreichen des dritten Lebensjahres die Krippe verlassen. Zuvor habe es zwei Wechseltermine – einen zum Sommer sowie einen zum Jahreswechsel – gegeben. Mit einer Petition möchte sie die vom Sozialausschuss der Samtgemeinde auf den Weg gebrachten zehntägigen Schließzeiten für Kindergärten in den Sommerferien stoppen (wir berichteten). Denn: „Sie treffen uns arbeitende Frauen“, sagt die 37-Jährige. Die Mütter seien wieder einmal die Leidtragenden, findet die Juristin, „und damit haben wir ein Problem“.

Momentan haben knapp 50 Personen ihre Stimme online für die Petition gegen Schließzeiten abgegeben. Zudem hängen Zettel in den Kitas aus. Lipske hofft, dass weitere Unterschriften folgen. Der Rat der Samtgemeinde berät voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung über dieses Thema und trifft diesbezüglich eine Entscheidung.

Warum die Samtgemeinde darauf pocht, eine einheitliche Regelung für alle Kindertagesstätten einzuführen, versteht Lipske nicht. „Die Bücker wollen diese Änderung nicht, das passt doch irgendwie nicht“, findet sie. Aufgrund der bisherigen Öffnungszeiten sei ihrer Meinung nach die Bücker Einrichtung die attraktivste in der Samtgemeinde und weise damit ein Alleinstellungsmerkmal auf. Sie meint, dass die Satzung über den Betrieb und die Benutzung der Kindertagesstätten insofern aufgeweicht werden müsse, dass es unterschiedliche Regelungen – je nach Bedarf – für die Kindertagesstätten gibt. Viele der während der Sozialausschuss aufgeführten Argumente würden zwar zur Situation der Eystruper „Kleinen bunten Welt“ passen, jedoch aber nicht zu der des Bücker Kindergartens.

Dort gäbe es keine Personalprobleme, mehr als 50 Prozent der Kinder würden auch in den Sommerferien die Einrichtung besuchen, die Erzieher seien flexibler in ihrer Urlaubsplanung und auch die Eltern müssten mit ihren Sprösslingen nicht zwangsläufig in den Sommerferien verreisen. „Für alleinerziehende Mütter ist das ohnehin unmöglich“, sagt Jana Lipske mit Blick auf die meist schwierige finanzielle Lage dieser Personengruppe. Auch das Argument, dass Kinder Urlaub vom Kindergarten bräuchten, empfindet die Duddenhauserin als nicht tragbar. Eltern seien laut ihrer Meinung in der Lage, ihre Kinder aus dem Gruppenalltag herauszuholen, aber ohne Zwang. „Wenn es dennoch Bedenken gibt, soll einfach in der Satzung festgehalten werden, dass Eltern verpflichtet sind, ihre Kinder einmal im Jahr für zwei Wochen aus dem Kindergarten zu nehmen“, erklärt Lipske.

Problematisch findet die Juristin zudem die Not- beziehungsweise Bedarfsgruppenlösung. Für diejenigen Mädchen und Jungen, die erst seit Kurzem den Kindergarten besuchen, sei das eine unnötige Belastung. „Sie haben sich gerade erst an eine Bezugsperson gewöhnt und dann kommt im Zweifel wieder jemand Neues“, erklärt Jana Lipske. Sie findet außerdem, dass die Regelung der Bedarfsgruppen zu wenig in der Satzung geschildert werde und nicht eindeutig genug sei. An dieser Stelle wünscht sich die 37-jährige mehr Transparenz seitens der Samtgemeinde.

Die Petition ist im Internet einsehbar unter

https://bit.ly/2pvlbAj

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