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Grinderwald: Ein Spielplatz im Wandel der Zeit

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Waldspielplatz im Grinderwald
Die neuen Klettergeräte warten auf kleine Eroberer. © Ritter

Linsburg - Von Johanna Ritter. Vor über 45 Jahren ist er entstanden, der Waldspielplatz im Grinderwald. Nun laden neue Klettergeräte, Schaukeln, eine Seilbahn zum Toben ein.

Umgeben vom Grün der heimischen Baumwelt besteht der einstmals reine Laubwald dieser Tage zum überwiegenden Teil aus Nadelgehölz. Birken, Buchen und Eichen sind in der Unterzahl, wobei die Niedersächsischen Landesforsten bestrebt sind den Anteil des Laubwaldes in Zukunft wieder zu erhöhen.

Der Grinderwald diente dem hannoverschen Adelsgeschlecht der Welfen als Jagdrevier. Und auch heute wird in ihm noch der Jagd nachgegangen, „wobei der Gesichtspunkt der Sicherheit selbstverständlich immer oberste Priorität hat“,erklärt der Nienburger Forstamtsleiter Henning Schmidtke. Spuren der Vergangenheit und Neuzeit sind in dem eintausend Hektar großen bewaldeten Gebiet zu finden. Sei es bei einer Wanderung, einem Spaziergang oder einer Entdeckungstour mit dem Fahrrad.

So hat ein Ausflug in den Außenbereich des Naturparks Steinhuder Meer, der auch den Grinderwald mit einschließt, Naherholungscharakter. Hier gilt es die Flora und Fauna zu erkunden, einen Riesen der Vergangenheit, wie etwa den größten Findling Niedersachsens, den Giebichenstein bei Stöckse oder einen alten Waldfriedhof zu sichten. Am neu gestalteten und gerade am vergangenen Wochenende wiedereröffneten Waldspielplatz bietet sich eine Rast an.

Noch Mitte vergangenen Jahres stand es schlecht um den Platz, an dem fast ein halbes Jahrhundert Kinder ausgelassen spielten. Die vor zehn Jahren grundsanierten Spieleräte waren in die Jahre gekommen und eine erneute Sanierung war nicht mehr möglich. So blieb nur, ihn entweder neu aufzubauen oder zu schließen, wobei durch letzteres „ein Magnet der Region verloren gegangen wäre“, ist sich Ortsbürgermeister Leseberg sicher. Die Entscheidung fiel zu Gunsten des Neuaufbaus, der mittels Geld- und Sachspenden in die Tat umgesetzt werden konnte. „Wir haben bis zum heutigen Tag 56 000 Euro Geldspenden und Sachspenden in Höhe von 10 000 Euro zusammenbekommen, was die Verbundenheit vieler Menschen zu diesem beliebten Ort im Wald deutlich werden lässt.“

Wissenswerte Informationen auf der Schautafel

So laden nunmehr wieder unterschiedliche Klettergeräte ein, sie zu erklimmen, Schaukeln warten auf Aufwind, die Seilbahn auf Fahrtwind, die Wippe auf ein Gewicht, das sie hinunterzwingt. Starr schaut die hölzerne Lokomotive in das Blätterwerk der Baumriesen und übt sich in Geduld auf der Suche nach einem geeigneten Fahrer oder Schaffner.

Seit unzähligen Jahren ist der Waldspielplatz ein Besuchermagnet der Region und eine willkommene Wahl an Kindergeburtstagsfeiern. Auch die teilnehmenden Kinder der Wald-Entdeckerwoche, die vom Waldpädagogikzentrum der Niedersächsischen Landesforsten angeboten wird, erkunden ihn gern. An Bänke und Tische sowie eine Schutzhütte wurde im Zuge der Neugestaltung des Spielplatzes ebenfalls gedacht. Eine angebrachte Schautafel vermittelt wissenswerte Informationen rund um das Thema „Lebensraum Wald“.

Für sämtliche Spielgeräte sei, wegen der natürlichen Langlebigkeit, Robinienholz verwandt worden, erklärt Bürgermeister Jürgen Leseberg, der immer gern einen vorausschauenden Blick in die Zukunft hat. So schwelt derzeit, mit der Idee eines Waldkindergartens, bereits eine neue Überlegung in Linsburg. Denn wie so oft, gilt auch hier: „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

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