1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg
  4. Grafschaft Hoya

In den neuen Kassen soll’s kaum klingeln

KommentareDrucken

Zwei mittelalterlich anmutende Kassenboxen bauten Marlen Bunnenberg (links) und Jan Vogel (Zweiter von links) in ihrer Freizeit. Die beiden sind Auszubildende in der Bau- und Möbeltischlerei Axel Bösche in Mehringen. Die Geldbehälter aus „Fichte flambiert“ übergaben sie an den Katharinenmarktverein Hoya, vertreten durch Grafendarsteller Guido Kruse (Dritter von links) und Hans Soltau (rechts), Marktvogt sowie Vereinsvorsitzender. Foto: Horst Friedrichs
Zwei mittelalterlich anmutende Kassenboxen bauten Marlen Bunnenberg (links) und Jan Vogel (Zweiter von links) in ihrer Freizeit. Die beiden sind Auszubildende in der Bau- und Möbeltischlerei Axel Bösche in Mehringen. Die Geldbehälter aus „Fichte flambiert“ übergaben sie an den Katharinenmarktverein Hoya, vertreten durch Grafendarsteller Guido Kruse (Dritter von links) und Hans Soltau (rechts), Marktvogt sowie Vereinsvorsitzender. Foto: Horst Friedrichs © -

Hoya - Von Horst Friedrichs. Tischler können auch „Mittelalter“. Das bewiesen jetzt Marlen Bunnenberg (19) und Jan Vogel (23) in Hoya. Die Zwei sind Auszubildende der Mehringer Bau- und Möbeltischlerei Axel Bösche. Zwei neue, mittelalterlich aussehende Kassenboxen aus massivem Holz fertigten sie in ihrer Freizeit für den Katharinenmarktverein Hoya an. „Ein herausragendes Beispiel für ehrenamtliche Tätigkeit“, lobte Vereinsvorsitzender und Marktvogt Hans Soltau die beiden Lehrlinge, als sie ihm und Grafendarsteller Guido Kruse jetzt die soliden Geldbehälter übergaben. In seinen Dank schloss Soltau auch Axel Bösche ein, der das Kassenprojekt förderte, indem er das Material – ebenso wie die Nutzung von Maschinen und Werkstatt – zur Verfügung stellte.

Dass Marlen Bunnenberg und Jan Vogel ihre Arbeitskraft, ihr handwerkliches Geschick und vor allem ihre Freizeit so uneigennützig einsetzten, sei angesichts ihres jugendlichen Alters gar nicht hoch genug einzuschätzen, fuhr Soltau fort. Und ihr Lehrmeister Axel Bösche habe seine Verbundenheit zum Katharinenmarktverein letztlich damit dokumentiert, dass er die beiden Auszubildenden für den Bau der auf alt getrimmten Kassen motivierte und unterstützte.

Übergeben wurden die Kassen jetzt in Hans Soltaus Haus am Fliederweg, das zugleich sein „Amtssitz“ als Vorsitzender des Katharinenmarktvereins ist.

Das massive Fichtenholz, aus dem sie die Geldkästen bauten, flambierten Marlen Bunnenberg und Jan Vogel zum Abschluss. Dadurch und durch die eisernen Beschläge erhielten die beiden Kassen ihr antikes Finish und sehen aus, als würden sie tatsächlich aus dem 15. Jahrhundert stammen. Als Vorbild diente allerdings eine im Verhältnis noch recht neue Kasse, die sich, vom Hoyaer Reinhard Endres gebaut, bereits seit Jahren im Fundus des Katharinenmarktvereins befindet.

„Mit insgesamt drei Kassen sind wir jetzt bestens ausgerüstet“, sagte Graf Otto III. alias Guido Kruse und würdigte die Leistung der beiden Tischlerlehrlinge. Am Eingang des Markts und an verschiedenen Ständen sollen die mit einem Vorhängeschloss zeitgerecht verschließbaren Kästen eingesetzt werden.

Die Idee für neue Kassenboxen war nach dem Katharinenmarkt im vergangenen Jahr geboren worden, und Axel Bösche hatte Marlen Bunnenberg und Jan Vogel gefragt, ob sie deren Bau – nicht zuletzt auch als Vorbereitung auf ihr Gesellenstück – übernehmen würden. Die beiden stimmten begeistert zu und machten sich mit Feuereifer an die Arbeit. Marlen Bunnenberg ist im dritten Lehrjahr und beendet ihre Lehre bereits Ende dieses Monats. Jan Vogel absolviert derzeit sein zweites Lehrjahr, und beide werden nach erfolgreichem Abschluss der Lehrzeit von ihrem Ausbildungsbetrieb als Gesellen übernommen. „Axel Bösche bildet gerne aus“, weiß Hans Soltau, „und er sucht dringend weitere Lehrlinge.“

Was den künftigen Inhalt der Kassenboxen angeht, steht für ihn, den Marktvogt und Vereinsvorsitzenden, fest, dass es kein ausuferndes Kassenklingeln geben soll. „Der Katharinenmarkt ist ein familienfreundlicher Markt“, sagt er. „Und solange ich Vorsitzender bin, wird es dabei auch bleiben.“ Mit Eintrittspreisen von zehn Euro für eine Familienkarte und fünf Euro für eine Einzelkarte soll dieses Versprechen eingehalten werden. Nicht zuletzt, so Soltau weiter, vermittle der Katharinenmarkt auch Kultur – unter anderem mit einem pädagogischen Programm für Kinder, in dessen Rahmen sie Anschauliches über das Mittelalter lernen können.

Termin

Der 27. Katharinenmarkt wird am Sonnabend und Sonntag, 21. und 22. September, gefeiert – im Bürgerpark und rund um die Martinskirche.

Auch interessant

Kommentare