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Neues Tanklöschfahrzeug der freiwilligen Feuerwehr Stolzenau mit Show präsentiert

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Das neue TLF 4000 der Freiwilligen Feuerwehr Stolzenau. Von links: Jens Beckmeyer, Thorsten Hahn, Thorsten Schomburg, Marcus Barwig und Ortsbrandmeister Michael Drübber.
Das neue TLF 4000 der Freiwilligen Feuerwehr Stolzenau. Von links: Jens Beckmeyer, Thorsten Hahn, Thorsten Schomburg, Marcus Barwig und Ortsbrandmeister Michael Drübber. © Uwe Witte

Stolzenau - Die Fahrzeugübergabe des neuen Tanklöschfahrzeuges (TLF) haben die Kameraden der Ortsfeuerwehr Stolzenau sehr informativ und kurzweilig in einer Show präsentiert.

Stolzenaus Ortsbrandmeister Michael Drübber – gekleidet in einen Dienstrock und mit einer Pickelhaube aus früheren Zeiten – moderierte durch 111 Jahre Technik im Brandschutz in Stolzenau. Gespickt war das Ganze mit kleinen Anekdoten und Spitzen aus der Vergangenheit.

Die Zeitreise begann mit einer Handdruckspritze Model Stolzenau, wie sie bei einem Hersteller in Hannover vier Mal gebaut wurde. Auch diese Handdruckspritze hatte schon einen Wasserbehälter mit 200 Liter Inhalt. Die Ü50-Kameraden der Stolzenauer Feuerwehr kamen dann auch nach dem Alarmieren durch das Feuerhorn mit „dem Spritzenwagen“ nachgezogen. Der auf dem Vorplatz vor dem Gerätehaus entfachte Brennholzstapel musste sich nach kurzem Einsatz der Spritze und der geballten Manneskraft geschlagen geben. Als zweites Löschfahrzeug kam ein Tanklöschfahrzeug von der Firma Borgward mit einem Aufbau der Firma Ziegler zum Einsatz. Dieses Tanklöschfahrzeug, Baujahr 1959, war früher in und um Stolzenau im Einsatz. Heute ist es im Privatbesitz einiger Kameraden der Feuerwehr Oyle und wird gut gepflegt. Auch den drei Kameraden der Feuerwehr Oyle gelang es, das Feuer ohne Probleme zu löschen.

Das dritte Fahrzeug war noch allen in Erinnerung. Der Unimog 1300 der Feuerwehr Stolzenau mit Schlingmann Aufbau, Baujahr 1981. Aufgrund der guten Geländegängigkeit dieses Fahrzeuges ist es jetzt bei der Feuerwehr Husum im Einsatz. Die Mitglieder der Feuerwehr Husum verließen nicht einmal das Fahrzeug, um den brennenden Holzstapel zu löschen. Mit einem C- Strahlrohr wurde das Feuer aus der Dachluke heraus gelöscht. Zum Ende der Vorführungen kam das neue TLF 4000 der Feuerwehr Stolzenau zum Einsatz. Mit einem wassersparenden Hohlstrahlrohr wurde das Feuer rasch gelöscht.

Auch historische Feuerwehrfahrzeuge waren bei der Präsentationsshow wieder im Einsatz.
Auch historische Feuerwehrfahrzeuge waren bei der Präsentationsshow wieder im Einsatz. © Maren Herzog

Bei dem neuen TLF 4000 handelt es sich um ein Mercedes Benz Fahrgestell mit einem Aufbau der Firma Magirus aus Ulm. Das Fahrzeug hat unter anderem 286 PS, Allradantrieb, ein Automatikgetriebe und wiegt gut 17 Tonnen. Für die Brandbekämpfung stehen 5 000 Liter Wasser und 500 Liter Schaummittel zur Verfügung. Das Ganze kann über Schlauchleitungen oder den automatischen Dachmonitor verwendet werden. Die Nennleistung der verbauten Pumpe liegt bei 3 000 Liter pro Minute. Für die Vorderachse ist eine Bodensprühanlage verbaut. Das ganze Fahrzeug ist mit umfangreicher LED Technologie versehen. Der Beschaffungspreis lag bei über 300 000 Euro.

Die Übergabe des symbolischen Schlüssels erfolgte dann vom Fahrzeughersteller zur Samtgemeinde Mittelweser. Der Hersteller, vertreten durch Marcus Barwig von der Magirus GmbH, wünschte der Feuerwehr stets eine gute Heimkehr von allen Einsätzen. „Wir können ein neues Fahrzeug bauen, jedoch kein Leben ersetzen“, sprach Barwig, als er den Schlüssel an den Samtgemeindebürgermeister Jens Beckmeyer übergab. Dieser betonte in seiner Rede, dass dieses hochwertige Fahrzeug nicht für die Feuerwehr Stolzenau sei, sondern für Bürger der Samtgemeinde, damit die Männer und Frauen der Feuerwehr unter optimalen Bedingungen ehrenamtliche Hilfe leisten können. Beckmeyer erwähnte, dass die freiwilligen Feuerwehren die mit Abstand ältesten Bürgerinitiativen sind.

Plan war anders

Er gab den Schlüssel an den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Thorsten Schomburg weiter, der sich bei Rat und Verwaltung für die Beschaffung des Fahrzeuges bedankte. Er lobte die Mitglieder der Feuerwehr, die sich mit der komplexen Technik auseinandersetzen und sich durch weiteres Üben im Umgang mit dem Fahrzeug vertraut machen. Pate des Fahrzeuges ist Thorsten Hahn.

Ursprünglich sollte bereits 2015 ein TLF 3000 angeschafft werden. Durch die Erstellung des Feuerwehrbedarfsplanes für die Samtgemeinde Mittelweser änderten sich dann jedoch die Anforderungen und es wurde für ein TLF 4000 geplant.

Auch Hibben bekommt neues Fahrzeug

Im Rahmen des aktuellen Beschaffungsprogrammes wurde erst im März ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug an die Freiwillige Feuerwehr Hibben offiziell übergeben. Das Fahrzeug – ein Iveco Daly mit 180 PS und einem Ziegler-Aufbau – verfügt neben der Grundausstattung noch über einen 800 Liter Wassertank und 50 Meter Schnellangriffsschlauch. Damit ist gewährleistet, dass in kürzester Zeit Wasser zur Verfügung steht. Ferner ist noch ein hydraulischer Lichtmast verbaut. Außerdem vorhanden sind vier Atemschutz-Ausrüstungen, Schlauchtragekörbe B+C, Rückfahrkamera, Suchscheinwerfer, ein Hygieneboard und eine Schaumausrüstung.

Mit diesem Fahrzeug wird die Feuerwehr Hibben in die Lage versetzt, eine größere Bandbreite an Einsätzen abzuwickeln, ohne in jedem Falle auf Unterstützung aus den Nachbarwehren angewiesen zu sein. Dies dient auch der Entlastung der benachbarten Feuerwehren, insbesondere den Stützpunktwehren.

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