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Glückskatze auf Abwegen

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Saskia Lübkemann ist glücklich, ihre Katze Sunny wieder bei sich zu haben.
Saskia Lübkemann ist glücklich, ihre Katze Sunny wieder bei sich zu haben. © Beate Ney-Janßen

Bad Rehburg - von Beate Ney-Janßen. Fünf Tage hat Sunny gebraucht, um nach Hause zu finden – so lange kann eine Reise von Winzlar nach Bad Rehburg dauern. Lautes Weinen und Jubeln stand am Ende der Reise.

Das hörte Heike Lübkemann spätabends aus dem Zimmer ihrer Tochter Saskia – dort hatte sich die vermisste Katze Sunny am Fenster bemerkbar gemacht und um Einlass gebeten. Fast hatte die Familie die Hoffnung schon aufgegeben.

Eines Abends war Sunny einfach verschwunden. Erst hatte sich die Katze noch kurz im Schützenheim auf der Nachbarschaft sehen lassen. Zur Schlafenszeit war sie unauffindbar. Darüber zerbrach sich die Familie noch nicht den Kopf. Es wäre nicht Sunnys erster längerer Ausflug gewesen – und zu später Stunde hatte sie es sich angewöhnt, an das Fenster von Saskia Lübkemann „anzuklopfen“. So kam sie auch nachts ins Haus.

Am nächsten Tag war Sunny allerdings immer noch verschwunden. Nun wurden Nachbarn gebeten, in ihre Garagen zu schauen. Neugierig, wie Sunny ist, wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich hätte einschließen lassen. Auch da gab es keinen Erfolg. Der nächste Schritt war ein Hinweis auf Facebook. Heike Lübkemann meldete Sunny über den Verein „Tasso“ als vermisst. Dort bekam sie auch Flugblätter und Plakate zur Verfügung gestellt. Wer hat Sunny wo gesehen?

Relativ zeitgleich meldete sich ein Feuerwehrkamerad von Saskia Lübkemanns Vater Eik bei der Familie und das brachte sie einen Schritt weiter. Der Feuerwehrmann war am Tag von Sunnys Verschwinden mit einem Feuerwehrfahrzeug bei der Familie gewesen. Als er zurück in seinem Heimatort Winzlar war und die Tür öffnete – sprang eine Katze aus dem Wagen. Dass diese Katze zur Familie Lübkemann gehörte, erfuhr er erst durch den Facebook-Aufruf. Ein wenig reumütig berichtete er seine Beobachtung.

Plakate und Flyer an etlichen Stellen Bad Rehburgs und Winzlars, Nachfragen überall – die nächsten Tage waren mit der Suche ausgefüllt. Mehrere Bad Rehburger meinten, Sunny gesehen zu haben. „Vermutlich war das aber eine andere Katze“, meint Heike Lübkemann. Das Erkennungsmerkmal ihrer Katze sei das Fell in drei Farben – weswegen sie auch eine „Glückskatze“ sei. Katzen mit drei Farben würden eben als Glückskatzen gelten. Und davon gebe es in Bad Rehburg noch eine weitere. Alle Suche half nichts – aber Sunny hatte wohl selbst Sehnsucht nach ihrem Zuhause. So tauchte sie eben fünf Tage nach ihrer unfreiwilligen Reise dort wieder auf – zwar ein wenig dünner als vorher, ansonsten aber ohne Blessuren.

Dass sie nun ein wenig mehr gefüttert wird als zuvor und auch ein wenig mehr gekrault, weil alle so glücklich über ihre Rückkehr sind, lässt sie sich gerne gefallen. Wird ihr das zu viel, dann stellt sie sich demonstrativ vor die Terrassentür und bittet um Auslass. Den bekommt sie – aber alle hoffen darauf, dass ihre Neugierde kein weiteres Mal für den Einstieg in ein fremdes Fahrzeug reicht

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