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In Nienburg entsteht eine Carsharing-Flotte

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Hauke Hartwig, Jens Rühe und Simone Röver stellen das Carsharing-Konzept vor (v.l.).
Hauke Hartwig, Jens Rühe und Simone Röver stellen das Carsharing-Konzept vor (v.l.). © Maren Hustedt

Nienburg/Hoya - Von Maren Hustedt. Rund 600 registrierte Nutzer und etwa 1000 Buchungen seit Beginn des Angebots Anfang dieses Jahres: Das ist laut Hauke Hartwig, Projektleiter von „Classic CarSharing“, eine sehr ansehnliche Bilanz. Am 1. Januar war die Hoyaer Unternehmensgruppe Lühmann mit dem neuen Nahverkehrskonzept zur gemeinschaftlichen Nutzung von Automobilen an den Start gegangen.

„Mittlerweile ist das System etabliert. In Hoya und Eystrup stehen an acht Mobilitätsknotenpunkten neun verschiedene Automodelle für nahezu alle Transportbedürfnisse der Teilnehmer zur Verfügung und werden rege genutzt“, erklärte Hartwig in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Verkehrsgesellschaft Landkreis Nienburg (VLN). Denn das Carsharing ist nun auch in Nienburg angekommen (wir berichteten).

Bereits seit einiger Zeit steht am Nienburger Neumarkt ein Carsharing Auto zur Verfügung. Hinzu kommt jetzt die „Zoe“, wie die Mitarbeiter der VLN das E-Mobil liebevoll nennen, das seit Mai ihre Dienstflotte ergänzt und seither ebenfalls für das Carsharing zur Verfügung steht. VLN-Prokurist Jens Rühe dazu: „Das neue Carsharing-Angebot ist die ideale Ergänzung zum Buslinienverkehr und in den ÖPNV optimal eingebunden. Es hilft insbesondere Menschen ohne eigenem Auto, auch außerhalb des Busfahrplans mobil zu sein.“ Darüber hinaus würden aber auch viele Haushalte mit eigenem Auto am Carsharing teilnehmen, denn der flexible Zugriff auf verschiedene Automodelle sei für viele eine interessante Mobilitätsalternative geworden, ergänzt Hauke Hartwig.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit habe sich die VLN für ein neues Dienstfahrzeug in Form eines E-Mobils entschieden und bietet dieses außerhalb der Betriebszeiten – also täglich ab 16 Uhr und zusätzlich am Wochenende – zum Carsharing an. Die VLN fungiert bei „Classic CarSharing“ als Ankermieter für das Elektrofahrzeug. Über deren Internetadresse, www.classiccarsharing.de, funktioniert die Registrierung der Nutzer sowie die konkrete Buchung des Autos, das während der Mietzeiten im Parkhaus am Bahnhof bereitsteht. „Man braucht dafür ein internetfähiges Smartphone sowie eine gültige Fahrerlaubnis und einen Personalausweis“, erklärt Rühe.

Hauke Hartwig demonstriert die Bedienung mit dem Smartphone.
Hauke Hartwig demonstriert die Bedienung mit dem Smartphone. © Maren Hustedt

Die Buchung sei einfach und kundenfreundlich, versichern die Beteiligten. Simone Röver, zuständig für Marketing und Kommunikation im Unternehmen VLN, erklärt dazu: „Nachdem man sich einmalig registriert und die App auf sein Smartphone geladen hat, können die Fahrzeuge stunden- oder tageweise gebucht werden. Vor der ersten Fahrt müssen die Nutzer einmalig ihren Führerschein prüfen lassen. Dies kann in der VLN-Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße 30 in Nienburg oder bei der VGH in Hoya am Bahnhof vorgenommen werden. Hier bekommen die Nutzer auch nützliche Informationen und ausführliche Beratung zur Autoausleihe.“ Wer einmal registriert sei, könne sich an allen Standorten Fahrzeuge von Classic CarSharing ausleihen. Auch Jugendliche ab 17 Jahren, die nur in Begleitung fahren dürfen, könnten die Zoe mieten und mit den entsprechenden Begleitpersonen fahren.

„Der Wandel in Gesellschaft, Technologie und Mobilität fordert neue Mobilitätskonzepte“, sagt Hauke Hartwig. Das sogenannte integrierte CarSharing bediene die Mobilitätsbedürfnisse von privaten und gewerblichen Kunden in ländlichen Regionen gleichsam. Zwei Tarife würden deshalb angeboten: Mit dem „Flex Tarif“ können die Fahrzeuge voll flexibel stundenweise oder tageweise gebucht werden. Der „Smart Tarif“ kommt zum Tragen, wenn Fahrzeuge von Firmen ganz gemietet werden (ähnlich dem Leasing) und die Fahrzeuge außerhalb der eigenen Nutzungszeiten Dritten zur Verfügung stellen. Hartwig dazu: „Die Firmen erhalten dann eine Rückvergütung aus der Vermietung an Dritte und reduzieren so die eigenen Mobilitätskosten.“ Bis zum dritten Quartal dieses Jahres soll in Nienburg ein flächendeckender Carsharing-Service mit um die 25 Fahrzeugen angeboten werden, die möglichst rund um die Uhr an Mobilitätsknotenpunkten zur Verfügung stehen. „Daher sind alle interessierten Unternehmen, Behörden und Privatleute dazu eingeladen, sich zu beteiligen“, schließt Hauke Hartwig.

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