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Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 in Nienburg vorgestellt

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Frank Kreykenbohm, Uwe Lührig und Bernd Wiesendorf (von links) präsentierten den polizeilichen Sicherheitsbericht in der Polizeiinspektion Nienburg.
Frank Kreykenbohm, Uwe Lührig und Bernd Wiesendorf (von links) präsentierten den polizeilichen Sicherheitsbericht in der Polizeiinspektion Nienburg. © Max Brinkmann

Landkreis - Von Max Brinkmann. „Wir haben 2016 einige Herausforderungen bewältigt und stehen 2017 vor Neuen“, resümierte Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen. Er stellte Mittwochmittag gemeinsam mit Bernd Wiesendorf und Frank Kreykenbohm den Sicherheitsbericht des vergangenen Jahres vor.

Am meisten beschäftigte sich die Polizei mit Wohnungseinbrüchen und Cyberkriminalität. In beiden Bereichen stiegen die Zahlen. Auch die rechte Szene und Terrorismus waren Themen für die Polizeidirektion Göttingen. In Hildesheim, laut Lührig ein „Hotspot“ für Terrorismus, konnten beispielsweise zwei Gefährder ausgewiesen werden. Was die Sicherheitskonzepte bei bestimmten Stadtfesten – auch im Hinblick auf Terror – angeht, wolle man je nach Bedarf entscheiden.

Frank Kreykenbohm, Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, ging zunächst auf die wichtigsten Einsätze 2016 ein. Unter anderem nannte er den Mord in Rehburg im Januar. Neben den vielen Einbrüchen und Raubüberfällen im Landkreis, zum Beispiel im Dezember auf eine Tankstelle in Nienburg, kämen auch Marihuana-Plantagen öfter vor.

Vorrausschauende Arbeit

Besonders Wohnungseinbrüche bekämpft die Polizei sehr gezielt. Im Landkreis Nienburg gab es vergangenes Jahr 28 Aktionen bei denen insgesamt 616 Fahrzeuge und 980 Personen kontrolliert wurden. „Wir konnten feststellen, dass es an den Kontrolltagen keinen einzigen Delikt dieser Art gab“, freut sich Kreykenbohm. „Allerdings haben wir leider nicht die Kräfte, um jeden Tag solche Kontrollen durchzuführen“.

Des Weiteren wird auf Grundlage eines ständig aktualisierten Lagebildes in besonders gefährdeten Bereichen präsent Streife gefahren. Außerdem gab es 241 Beratungen zur technischen Prävention mit 448 Teilnehmern sowie 46 Vorträge und Projekte des BfK zum Thema „Einbruchsschutz/-sicherheit“ mit 1 157 Teilnehmern.

Auch was Cyberkriminalität angeht, hat die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg einen Schritt nach vorne gemacht: 2016 wurden 96,5 Terabyte Daten ausgewertet. Die PD Göttingen setzt in diesem Aufgabenfeld aktuell 39 Mitarbeiter ein – darunter auch einige IT-Spezialisten mit Informatikstudium.

Modernisierung bei der Polizei

Bei den Verkehrsunfällen ist die Zahl der Wildunfälle um 15 Prozent gestiegen und macht mittlerweile ein Drittel aller Unfälle aus. Deshalb will Polizei 2017 noch mehr Präventionsarbeit leisten.

2017 wird die Polizei außerdem weiter modernisiert, wie Bernd Wiesendorf, Vizepräsident und Abteilungsleiter 1 der Polizeidirektion Göttingen, berichtete: „Gerade erst gibt es ein Pilotprojekt mit ,Body-Cams‘“. Diese werden am Körper der Beamten befestigt, zeichnen die Einsätze auf und sollen der Eigensicherung dienen. 

Auch einige Elektro-Fahrzeuge der Polizei seien bereits in Nienburg unterwegs und über das Internet möchte die Polizei vor allem junge Bürger erreichen. Dazu wurden einige Social-Media-Manager eingestellt. „Wir müssen uns ständig umorientieren und flexibel sein“, betont Wiesendorf.

Übrigens sollen alle bisherigen Dienststellen erhalten bleiben, um genügend Präsenz zu zeigen, „Die Bevölkerung kann sich sicher fühlen“, sagt Präsident Lührig. „Wir hatten 2016 fast 40 000 Einsätzen und nur 24 Beschwerden – das spricht für eine gute Polizeiarbeit“.

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