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ASB verschenkt Schlafsäcke an Obdachlose

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In Nienburg freut sich Heinrich Behneking (Mitte) über die Schlafsäcke und Isomatten, die Anke Diekmann und Jens Sewohl ihm überreicht haben.
In Nienburg freut sich Heinrich Behneking (Mitte) über die Schlafsäcke und Isomatten, die Anke Diekmann und Jens Sewohl ihm überreicht haben. © Beate Ney-Janßen

Landkreis - Von Beate Ney-Janßen. Die Nächte werden fühlbar kälter. Damit beginnt für wohnungslose Menschen die härteste Zeit des Jahres. Der ASB startet heute eine bundesweite Hilfsaktion, bei der Schlafsäcke und Isomatten an Obdachlose verteilt werden. Daran beteiligen sich auch Samariter vom ASB aus Rehburg und haben 15 Wärme-Sets an die Ambulante Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Nienburg überreicht.

Vor allem in größeren Städten gehören sie zum Straßenbild: Menschen, die sich mit Pfandflaschen oder betteln in Fußgängerzonen oder Bahnhöfen ihren Lebensunterhalt verdienen oder mit ihrem gesamten Hab und Gut durch die Gegend ziehen. Im ländlichen Raum sieht das etwas anders aus. „Aber nur, weil man sie nicht so sehr wahrnimmt, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt – auch in und um Nienburg“, erklärt Heinrich Behneking von der Ambulanten Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Nienburg. 

Da auf dem Land alles viel weniger anonym ist und sich viele Betroffene ihrer Situation schämen, versuchen sie sich zu verstecken oder sorgen dafür, dass sie nicht als Obdachlose wahrgenommen werden. Anke Diekmann, Pressesprecherin des Nienburger ASB, hatte sich nach dem Aufruf des ASB-Bundesverbandes auf der Suche nach einem erfahrenen örtlichen Partner für die Hilfsaktion an die Ambulante Wohnungslosenhilfe gewandt und war sofort auf offene Ohren gestoßen. 

Sets aus Schlafsack und Isomatte

„Zwar waren wir sofort begeistert von der Hilfsaktion, aber für uns war und ist es auch besonders wichtig, sicherzustellen, dass die Hilfe da ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird“, betont Anke Diekmann.

Die 15 Sets, die jeweils aus einem Schlafsack und einer Isomatte bestehen, entsprechen nach den Erfahrungen der Ambulanten Wohnungslosenhilfe dem Vorrat, der in etwa für einen Winter benötigt wird. Die strapazierfähigen Schlafsäcke sind alle im Fußbereich komplett zu öffnen – somit also auch als Decke nutzbar – und die Temperaturbereiche und das Material sind dem Zweck entsprechend angemessen und sicher.

Spenden werden entgegen genommen

Die entstehenden Kosten trägt zu 50 Prozent der ASB-Bundesverband und zur anderen Hälfte der ASB-Kreisverband Nienburg selbst. „Dieses Geld ist einfach gut angelegt“, findet auch ASB-Kreisgeschäftsführer Jens Sewohl. „Unter Umständen kann so ein Wärme-Set für einen Menschen, der auf der Straße lebt zum Lebensretter werden“; meint er.

Mehr als 20 ASB-Standorte in ganz Deutschland beteiligen sich gemeinsam mit den Rehburgern an der Aktion. Insgesamt werden bundesweit mehr als 2000 Schlafsäcke und Isomatten verteilt. Spenden nimmt die Wohnungslosenhilfe in Nienburg gerne entgegen.

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