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Kinderkrebsregister bestätigt Vermutungen

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Die Expertenrunde im November hatte eine Anfrage geschickt, nun ist sie vom Kinderkrebsregister in Mainz bestätigt worden: In Rodewald gibt es eine auffällig hohe Zahl an Leukämie ("Blutarmut") Erkrankungen.
Die Expertenrunde im November hatte eine Anfrage geschickt, nun ist sie vom Kinderkrebsregister in Mainz bestätigt worden: In Rodewald gibt es eine auffällig hohe Zahl an Leukämie ("Blutarmut") Erkrankungen. © dpa / Kurt Henschel

Nienburg / Rodewald - Das NDR-Magazins „Markt“ hat es festgestellt, nun ist es vom Mainzer Kinderkrebsregister bestätigt worden: In Rodewald gab es überdurchschnittlich viele Leukämieerkrankungen in den vergangenen 28 Jahren. Nun sollen die individuellen Krankheitsgeschichten erfragt und die näheren Umstände aufgeklärt werden.

Das Kinderkrebsregister in Mainz hat auf Anfrage die erhöhten Leukämieerkrankungszahlen bei Kindern unter 15 Jahren in der Gemeinde Rodewald bestätigt. Zwischen 1987 und 2014 sind vier Leukämiefälle aus Rodewald registriert worden. damit sei es eine tatsächliche auffällige Häufung. Dagegen wären nur 0,6 Fälle zu erwarten gewesen. Zwei weitere Fälle wurden aus den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde Steimbke registriert.

Die Auswertung zeigt weiterhin, dass die Fälle in einem sehr begrenzten Zeitraum, nämlich mit Ausnahme eines vorherigen Falles zwischen 2004 und 2007 aufgetreten sind.

Das Ergebnis bestätigt die Notwendigkeit des vom Landkreis eingeschlagenen Weges, mehr über die einzelnen Fälle in Rodewald in Erfahrung bringen zu wollen. Nur so kann nach möglichen Ursachen geforscht werden.

„Der Landkreis geht von einer zeitlich wie räumlich eng umfassten Leukämiehäufung bei Kindern aus“, fasst Dr. Torsten Vogel, Leiter des Gesundheitsamtes, den Zwischenstand der Untersuchungen zusammen. „Aber auch wenn in den letzten Jahren keine kindlichen Leukämiefälle mehr aufgetreten sind, muss versucht werden, die näheren Umstände aufzuklären.“ Dazu sollen die individuellen Krankheitsgeschichten erfragt werden.

Im November 2015 hatte das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) in Abstimmung mit dem Landkreis eine Anfrage beim Kinderkrebsregister gestellt: Es wurde um eine Auswertung aller dort bekannten Leukämieerkrankungen für die Samtgemeinde Steimbke sowie die Gemeinde Rodewald gebeten.

Die Analyse des Kinderkrebsregisters bestätigt mit der nachgewiesenen Erhöhung kindlicher Leukämien in Rodewald einen wesentlichen Inhalt eines im September gesendeten NDR-Beitrages.

Zu der Frage, ob und in welchem Ausmaß auch Erwachsene betroffen sind, wird ein Bericht des EKN für den Zeitraum 2005 bis 2013 Auskunft geben können. Dieser Bericht ist für Frühjahr 2016 angekündigt.

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