Die Pressevertreter wurden vom Marketingteam zum nächsten Programmpunkt ins Forum des MDG begleitet. Zu diesem gehörte auch Sophie Duprée, die bei dem Termin Pressemappen verteilte, während die Verantwortlichen fürs Catering dieses vorbereiteten. Alle Aufgaben waren gut verteilt. „Jetzt am Ende wurde es noch etwas stressig, aber das Projekt hat viel Spaß gemacht“, zog Sophie Duprée als erstes Fazit.
Mit dem gelungenen Sondenstart endete der Weltraumtag des MDG noch nicht. Schüler und Gäste waren im Anschluss noch zu einer Expertenrunde eingeladen, an der auch Astronaut Thomas Reiter teilnahm. Nachdem die Gäste von Schülern ins MDG geführt wurden, begrüßten sie dort Lutz Kulze-Meyer, Schulleiter des MDG, und die Sponsoren des Projekts.
Die Sparkasse Nienburg hatte das Projekt mit 2 000 Euro gefördert. Zudem unterstützen das Junior Science Café und der Förderverein VEEF das Event. Auch der expert-Technikfachmarkt in Nienburg steuerte einen Teil bei und stattete das Team mit Kameras aus.
Nach der Begrüßung ging es im Forum des Gymnasiums mit der Expertenrunde los, bei der rund 125 ausgewählte Schüler – auch aus anderen Schulen – anwesend waren.
Das „Chef-Team“ des Wetterballon-Projekts stellte noch einmal kurz das Vorhaben vor: „Wir wollten ein atemberaubendes Event schaffen“. Um das zu unterstreichen hatten die Mitglieder einige externe Referenten eingeladen, die in Nienburg nicht täglich anzutreffen sind. Dr. Micha Gryschka von der Leibniz Universität in Hannover verdeutlichte den theoretischen Ansatz des Projektes. Dabei traf der Dozent der Metrologie am Freitagmittag auch eine Vorhersage mit Bezug auf die aktuelle Wetterlage: „Nach meinen Berechnungen sollte die Sonde in der Nähe von Ludwigslust landen. Die Schätzung von 200 Kilometer der Schüler war also nicht schlecht“.
Als nächstes gab es einen Projektmanagement-Vortrag von Dr. Uwe Groth. Er lobte die Schüler immer wieder, denn um so ein großes Projekt auf die Beine zu stellen, bedarf es eine ganze Menge Organisation: „Ihr habt das so gut gemacht, ich würde euch direkt einstellen.“ Die 32 Schüler haben sich in kleinere Gruppen für die einzelnen Bereiche aufgeteilt, um das für die 16- bis 18-Jährigen sehr große Projekt stemmen zu können. So gab es beispielsweise ein Bau-, ein Marketing-, ein Catering- und ein Chefteam.
Das Highlight der Veranstaltung und der größte Coup des
Vermarktungs-Teams war wohl, dass ein echter Astronaut Nienburg besuchte. Thomas Reiter berichtete den Schülern von seinem Werdegang, der europäischen Weltraumorganisation (ESA) und seinen zwei Raumflügen. In Texas wurde Reiter zum Jetpiloten ausgebildet. Als die ESA 1989 begann, Bewerber für ihre zweite Astronautengruppe zu suchen, meldete sich Reiter.
Sein erster Raumflug war dann im Jahr 1995 zur Raumstation Mir. Dort verbrachte er über vier Monate. Noch zwei Monate länger dauerte sein zweiter Einsatz an. Im Juli 2006 startete Reiter seine Expedition zur ISS, wo er ein halbes Jahr arbeitete.
Nach dieser Expertenrunde machten sich einige Mitglieder vom Projektteam, das sich den Namen „MDGgoesWeltall“ gegeben hatte, auf, um die Sonde zu finden. Per GPS meldete sich das Gerät bei den Schülern – es war tatsächlich nicht weit vom bereits prognostizierten Landeort Ludwigslust gelandet. Das Signal kam aus der Nähe des niedersächsischen Ortes Trebel.