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Magen-OP mit Gummibärchen

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Gar nicht so einfach: Mit Endoskopen konnten die Besucher Gummibärchen aus dem Bauch eines „Patienten“ fischen.
Gar nicht so einfach: Mit Endoskopen konnten die Besucher Gummibärchen aus dem Bauch eines „Patienten“ fischen. © Kristina Stecklein

Nienburg - von Kristina Stecklein. Was haben die „Bee Gees“ eigentlich mit einer Herzdruckmassage zu tun – und ist das Operieren per Endoskop genauso einfach, wie das Entenangeln auf dem Rummel?

Fragen über Fragen – die am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, in den Helios Kliniken Mittelweser anschaulich beantwortet wurden. Das Krankenhaus richtete am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal einen „Tag der offenen Tür“ aus. Bereits in der ersten Stunde hatten sich gut 250 Interessierte verschiedener Altersgruppen in die Räumlichkeiten der Klinik begeben.

Zu sehen – und vor allem auszuprobieren – gab es viel: „Bei der Eröffnung hat unser Bürgermeister Henning Onkes beispielsweise seine Hände desinfiziert und unter Schwarzlicht gehalten“, sagt Sabrina Oldenburger, Pflegedirektorin der Helios Kliniken Mittelweser, lachend. Jede Station präsentierte einen eigenen Stand, bei dem es neben Informationsmaterial und kleinen Aufmerksamkeiten spannende Aktionen für Groß und Klein gab.

Bei einem Blutgruppentest konnten die Besucher ihre eigene

Im „Labor“ konnten die Besucher ihre Blutgruppe bestimmen lassen.
Im „Labor“ konnten die Besucher ihre Blutgruppe bestimmen lassen. © Kristina Stecklein

Blutgruppe bestimmen lassen. Ein kurzer Stich in den Finger reichte aus, um die eigene Zusammensetzung der Oberfläche der roten Blutkörperchen zu erfahren. Passend dazu erhielten die „Angepieksten“ im Anschluss einen Schlüsselanhänger mit einem Aufdruck der eigenen Blutgruppe. Im OP-Saal durfte sogar „operiert“ werden: Mit Hilfe von Endoskopen und per „Live-Übertragung“ am Bildschirm sollten Gummibärchen aus dem Magen des „Patienten“ entfernt werden. Beim ersten Versuch wurde hier direkt deutlich – bereits das „im Bild“ bleiben erwies sich mehr als kompliziert.

Mit vielen Bildern und ebenso kindgerechten Antworten brachten die Mitarbeiter des Klinikums den Alltag eines Patienten – aber auch den eines Angestellten – näher und organisierten die Präsentation ihres Standes, bis auf kleinere Hilfestellungen, selber. „Wir wollen, dass die Menschen ihre Berührungsängste mit dem Krankenhaus verlieren“, erklärt Oldenburger. „So erhalten sie die Möglichkeit, einen OP-Saal anzuschauen und sehen auch, mit welchen Instrumenten gearbeitet wird.“

Im Herzkatheterlabor – unter dem Motto „Das Team für

Das Herzkatheterlabor verfügt über moderne Röntgenanlagen zur Diagnostik erworbener, angeborener, akuter und chronischer Herzkrankheiten.
Das Herzkatheterlabor verfügt über moderne Röntgenanlagen zur Diagnostik erworbener, angeborener, akuter und chronischer Herzkrankheiten. © Kristina Stecklein

Herzensangelegenheiten“ – bekamen die Besucher einen Einblick in die komplizierte Thematik und durften einen Röntgenschutz, der bei solchen Operationen Pflicht ist, anziehen. Den eigenen mitgebrachten Teddybären konnten kleine Besucher in der Radiologie auf Herz und Nieren überprüfen lassen.

Neben duftenden Waffeln, Säften und weiteren Kleinigkeiten gab es in der Eingangshalle Stände, an denen Auszubildende sowie das Jobcenter über die einzelne Berufe sowohl in der Pflege als auch im Krankenhaus informierten.

Ein ganz besonderes Highlight: Zwei mal am Tag wurde das Lied „Stayin’ alive“ von den "Bee Gees" gespielt: Bei einem so genannten „Flashmob“ wurden mehrere Puppen auf den Boden gelegt, denn – was viele nicht wissen –das Lied hat den richtigen Rhythmus für eine Herzdruckmassage. Die richtige Reanimation wurde dadurch im passenden Takt an den Puppen demonstriert. Die Organisation des Tages haben Sabrina Oldenburger und Svenja Koch, zuständig für die Unternehmenskommunikation, übernommen. Bereits im Dezember hatten sich die beiden Frauen mit mehreren Freiwilligen in einer Arbeitsgruppe zum „Tag der offenen Tür“ zusammengesetzt. Eine Fortsetzung des Pilot-Projektes sei laut Oldenburger und Koch durchaus möglich.

Gemeinsam mit der Pflegedirektorin verteilte der Geschäftsführer der Helios Kliniken Mittelweser, Marco Martin, im Anschluss an alle Mitarbeiter aus dem Pflegedienst und den damit verbundenen Bereichen in Nienburg und Stolzenau kleine Dankesgeschenke.

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