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Ausstellung in Polizeiakademie eröffnet

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Die Ausstellung ist im Foyer der Polizeiakademie zu besichtigen.
Die Ausstellung ist im Foyer der Polizeiakademie zu besichtigen. © Polizei

Nienburg. Heute wurde in der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg die Wanderausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" eröffnet.

Auf 22 Tafeln setzt sich die Ausstellung mit den Taten sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung seit dem Auffliegen des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) im November 2011 auseinander.

Dieter Buskohl, Direktor der Polizeiakademie, eröffnete die Ausstellung und stellte klar, dass es einen NSU oder etwas Vergleichbares nicht mehr geben dürfe: "Die Landespolizei und der Verfassungsschutz in Niedersachsen werden hier ein wachsames Auge haben", so Buskohl.

Stellvertretend für den Innenminister Boris Pistorius begrüßte Landespolizeipräsident Uwe Binias die Gäste und stellte fest, dass die Sicherheitsbehörden enger zusammen arbeiten müssen, um solchen Verbrechen vorzubeugen. Binias dazu: "Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus müssen ganzheitlich, gemeinsam und auf breiter Basis bekämpft werden."

Die Ausstellungsmacherin und Gründerin des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung,Birgit Mair, zeigte in ihrem Einführungsvortrag die Chronologie der Verbrechen auf. Sie ging neben der Vorstellung des Ausstellungsprojekts auch auf aktuelle Entwicklungen im NSU-Komplex ein.

Anschließend wurden die rund 150 Gäste, darunter namhafte Persönlichkeiten aus Polizei, Politik und der Region Nienburg, durch die eindrucksvolle Ausstellung geführt.

Der erste Teil der Exposition zeigt die Biografien der Opfer der Mordserie, ergänzt durch Aussagen von Angehörigen der Verstorbenen. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.

Der zweite Teil beleuchtet die Neonaziszene der 1990er Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU-Kern aus einem neonazistischen Netzwerk. Dargestellt werden auch die Gründe, warum die Mordserie nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe am 4. November 2011.

Die Ausstellung kann bis zum 30. November im Foyer der Polizeiakademie Niedersachsen von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr besichtigt werden.

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