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Weniger Filialen: Abbau schon in diesem Jahr

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Landkreis Nienburg - Von Nikias Schmidetzki. Insgesamt 14 Geschäftsstellen schließen Volksbank und Sparkasse in den kommenden Monaten im Landkreis Nienburg. Damit reagieren die Geldinstitute laut eigenen Angaben auf das veränderte Kundenverhalten – das Internet lässt grüßen.

Die Sparkasse Nienburg werde „ihr Geschäftsstellennetz straffen, dabei aber das Beratungsangebot in der Fläche erhöhen“, heißt es bei dem Institut. So stelle es sich auf die Herausforderungen der Zukunft ein. Die Standorte Essern, Haßbergen, Hassel, Huddestorf, Leese, Nendorf, Münchehagen, Wechold und Wiedensahl werden bereits zum 30. Juni mit benachbarten größeren Geschäftsstellen zusammengelegt.

Die beiden Nienburger Geschäftsstellen Nordertor und Erichshagen werden auf Selbstbedienungsterminals umgestellt. An fast allen der geschlossenen Standorte wird künftig die „Fahrbare Geschäftsstelle“ der Sparkasse Station machen. Dort können die Kunden zweimal in der Woche ihre Finanzgeschäfte erledigen und Bargeld holen. „Wir stellen auch weiterhin mit 22 Geschäftsstellen – ohne SB-Terminals – ein flächendeckendes Netz bereit“, betont Sparkassen-Vorstand Winfried Schmierer. „Bei den betroffenen Stellen handelt es sich um kleine Einheiten, in denen wir keine hochwertige Kundenberatung dauerhaft sicherstellen können“, erklärt Vorstandskollege Wolfgang Knust.

Die Online-Banking-Quote steigt stetig, betonen beide Geldinstitute. Und dieser Trend werde sich fortsetzen. Deshalb würden die Öffnungszeiten und die Erreichbarkeit per Telefon nach den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet. Viele Kunden würden zudem immer seltener die Geschäftsstellen an ihrem Wohnort aufsuchen, sondern in eine Sparkasse in der Nähe ihres Arbeitsplatzes oder des aufgesuchten Geschäftes gehen. Hinzu komme die demografische Entwicklung, die für weniger Einwohner sorgt.

Kaum anders klingt es bei der Volksbank. 18 Mal ist sie bislang im Kreis Nienburg und in der Region Hannover vertreten. „Wir bündeln unsere Kompetenzen“, so verkauft es Vorstandsmitglied Markus Strahler. Drei Geschäftsstellen im Landkreis Nienburg sollen umziehen. Bereits in diesem Jahr soll in der Stadt Nienburg der Standort Langendamm mit der Geschäftsstelle im Leintor an der Hannoverschen Straße zusammengefasst werden. Gerade zehn Kunden würden im Schnitt täglich in Langendamm Geld abheben, nennt Strahler Zahlen. Da lohne sich nicht einmal ein Geldautomat. Speziell in Langendamm klagen Einwohner und Ortsrat seit längerem über einen Schwund an Einrichtungen, da dürfte der Weggang einige besonders treffen.

„Wir wissen, dass das für unsere Kunden nicht schön ist“, betont Strahlers Vorstandskollege Joachim Meyer. Besonders das veränderte Kundenverhalten habe die Bank zu diesem Schritt veranlasst. Bereits jetzt würden viele Kunden die nächstgrößere Geschäftsstelle aufsuchen.

Im Landkreis Nienburg verschmilzt die Geschäftsstelle Erichshagen-Wölpe zudem bis Ende 2017 mit Holtorf am dortigen Standort. Ein SB-Gerät soll die Filiale in Erichshagen-Wölpe ersetzen. Wegfallen wird auch die Geschäftsstelle in Heemsen, sodass in der Samtgemeinde nur noch die Niederlassung in Haßbergen bleibt. „Holtorf und Haßbergen werden unter einer einheitlichen Leitung zusammengefasst. Die bisherigen Berater stehen weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung“, erklärt Meyer.

Ob es mittelfristig mehr Kooperationen beider Banken gibt, ist offen. In Drakenburg betreiben Sparkasse und Volksbank seit Jahren gemeinsam einen Geldautomaten.

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