1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg
  4. Nienburg/Weser

Weitere Verhandlungen für Archiv und Bibliothek

KommentareDrucken

Ehemalige gagfah-Gebäude an der Langen Straße in Nienburg, von der GBN erworben. Dort soll nach Umbau Bibliothek, Stadtarchiv und Wohnungen entstehen.
An Stelle dieses Gebäudes soll ein neues entstehen, das auch Archiv und Bibliothek beheimaten soll. © Nikias Schmidetzki

Nienburg - Von Nikias Schmidetzki. Nach zehn Jahren der Diskussion und Vertagung sollte ein neuer Standort für Archiv und Bibliothek an der Langen Straße in Nienburg gefunden worden sein. Jetzt steht die Kostenfrage im Raum, und auf einmal scheint das alles gar nicht mehr so sicher.

Nach zehn Jahren der Diskussion und Vertagung sollte ein Ende in Sicht sein. Mit dem Gebäude an der Langen Straße, gegenüber vom historischen Nienburger Rathaus, sollte ein idealer Ort gefunden worden sein. Zusammen sollten unter den Hausnummern 31 und 33 das Stadt-und Kreisarchiv wie auch das Museum Heimat finden. Die Politik war sich einig. Und nun? Steht die Kostenfrage im Raum, und auf einmal scheint das alles gar nicht mehr so sicher.

Zunächst stand die Frage nach der Beratungsreihenfolge. Wer darf als erstes? Der Kulturausschuss oder doch der für Finanzen und zentrale Dienste (FZD)? Darüber herrschte selbst während der Sitzung des Kulturausschusses, die nämlich den Auftakt bildete, Uneinigkeit. Dennoch: Am Ende stand die Entscheidung, den bisherigen Raumplan leicht zu verändern – um Kosten zu sparen. So sollen etwa keine öffentlichen Toiletten im Keller entstehen, und auch die für Kunden ins Erd- und Obergeschoss. Und der Fahrstuhl soll dann auch gar nicht mehr bis in den Keller führen.

Trotz allem blieb unklar, was das Projekt kosten wird. Die GBN ist Eigentümerin des Gebäudes, das für den Neubau weichen soll. Mit ihr steht die Stadt in Verhandlung. „Inhaltlich gibt es hier kaum Konfliktpotenzial“, meinte Jens Borcherding (WG), Fritz Käse (CDU) meinte: „Wir wollen das ja alle.“ Und auch Hartmut Stöver-Umgelder (SPD) war sicher: „Das ist der richtige Weg.“ Nur waren eben doch manche der Meinung, darunter Borcherding und Monika Radtke-Czarnetzki (SPD), die sich später enthalten sollte, ob eine Beratung im FZD nicht sinnvoller gewesen wäre.

Wäre sie vermutlich nicht. Dessen Mitglieder berieten zunächst eine knappe Stunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und verständigten sich letztlich im öffentlichen Teil nach weniger als 20 Minuten darauf, den Punkt zu vertagen. Der Beschlussvorschlag, den die Verwaltung vorgelegt hatte, verlautbarte, dass sie von der Politik den Auftrag erhält, die Verhandlungen mit der GBN „zielführend fortzuführen“.

Erster Stadtrat Professor Dr. Bernd Rudolph hatte zuvor erklärt, welches Modell das günstigste sei. Demnach käme die Stadt besser davon, nicht zu mieten, sondern zu kaufen. Die beiden bisherigen Gebäude am Posthof (Stadtbibliothek) und an der Verdener Straße (Stadt- und Kreisarchiv) seien in einem solch desolaten Zustand, dass eine „Sanierung im Bestand immer ein Herumdoktern an den Symptomen“ wäre. Dr. Rudolphs Favorit ist die Möglichkeit, das Grundstück zu kaufen und darauf das Gebäude zu errichten. Die andere Variante wäre der Kauf des fertigen Neubaus. Was die spätere Haushaltsbelastung angeht, nannte er den Wert von etwa 130 000 pro Jahr. Lediglich aus den Reihen der SPD war zu hören, man könne auch jetzt einen Beschluss fassen. Das taten die Ausschuss-Mitglieder nicht. Sie stimmten für die Vertagung für Diskussionen mit den neuen Zahlen in den Fraktionen.

Auch interessant

Kommentare