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Nistkästen jetzt schnellstens reinigen

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Auch Nager, wie Eichhörnchen, ziehen in Nistkästen ein.
Auch Nager, wie Eichhörnchen, ziehen in Nistkästen ein. © Péronne vd Ham / pixelio.de

Landkreis - von Leif Rullhusen.  Mit Dauerfrost und Schnee gab der November bereits einen kurzen Vorgeschmack auf den nahenden Winter. Eine Jahreszeit, die besondere Herausforderungen an die heimischen Tiere stellt. Auch aufgrund mangelnder natürlicher Quartiere werden die kommenden Monate für viele Arten ein Kampf ums Überleben.

„Nistkästen sollten deshalb unbedingt schnellstens gereinigt werden“, drängt Nienburgs NABU-Pressesprecher und Vorstandsmitglied Dierk Wessel. „In vielen Nistkästen befinden sich noch die Überreste alter Nester. Die sind feucht und schimmeln.“ Teilweise befänden sich sogar noch tote Vögel darin. Wichtig beim Reinigen sei der vollständige Verzicht auf Chemikalien. Mit dem Pinsel ausfegen, reiche vollkommen aus. Danach kann der Nistkasten „besenreich“ an die gefiederten Nachmieter übergeben werden.

„Gerade Höhlenbrüter wie Meisen suchen jetzt Übernachtungsmöglichkeiten, in denen sie Schutz vor Wind und Kälte finden“, erklärt Wessel. Auch Bodenbrüter, wie Rotkehlchen und Zaunkönige suchen Schutz in künstlichen Nisthilfen, ergänzt Ulrich Thüre, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen.“

Menschen, die Nistkästen aufhängen wollen, sollten deshalb nicht bis zum Frühjahr warten, sondern ruhig schon jetzt tätig werden. Ein Grund für den Wohnungsmangel in der Vogelwelt sind die modernen, wärmegedämmten Häuser ohne Schlupflöcher. Der NABU Niedersachsen rät dazu, den Kasten in zwei bis drei Metern Höhe aufzuhängen. Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten sei ideal. Zudem sollte das Einflugloch möglichst nicht zur Wetterseite zeigen.

Neben der richtigen Unterkunft ist vor allem die Ernährung überlebenswichtig. „Gartenbesitzer sollten deshalb unbedingt Laub liegenlassen“, betont der Pressesprecher vom NABU Nienburg. Darin überwintern nicht nur Igel, sondern auch eine Vielzahl an Insekten und Würmern. Dies komme nicht nur den Übernachtungsgästen und Brutvögeln im nächsten Jahr zugute, sondern auch den Gartenfreunden selbst, ergänzt Thüre. „Ohrwürmer beispielsweise regulieren in ihrem Jagdrevier den Bestand an Schadinsekten. Und Wildbienen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen.“

Wer den Tisch für Vögel übrigens reichlicher decken will und Futterhäuser aufstellt, müsse diese unbedingt sauber halten, mahnt Dierk Wessel. „Sonst schimmelt das Futter und das ist für die Tiere lebensgefährlich.“

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