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E-Center-Kreisel in Nienburg: Eine Runde weiter

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Hier geht es bald rund: Aus dem Einmündungsbereich zwischen Verdener Landstraße und Celler Straße soll ein Kreisel werden. Das beschloss der Bauausschuss.
Hier geht es bald rund: Aus dem Einmündungsbereich zwischen Verdener Landstraße und Celler Straße soll ein Kreisel werden. Das beschloss der Bauausschuss. © Kristina Stecklein

Nienburg - von Leif Rullhusen. Der Kreisel zwischen Verdener Landstraße und Celler Straße in Nienburg ist der Realisierung ein Stück näher gerückt. Der Bauausschuss der Stadt stimmte am Donnerstagabend für das knapp 1,8 Millionen Euro teure Straßenbauprojekt.

Nicht einstimmig: Die Sozialdemokraten lehnen den Umbau des Kreuzungsbereiches nämlich entschieden ab. Sie favorisieren eine reine Sanierung der Straße. „Die Sinnhaftigkeit des Kreisels erschließt sich mir nicht. Der Verkehr fließt dort“, begründete Rainer Mandt die SPD-Haltung. Es reiche nicht, etwas schönes zu bauen, es müsse dann auch funktionieren.

Die Sanierung ohne Umbau des Kreuzungsbereiches sei sinnlos, entgegnete Nienburgs Chef-Stadtentwickler Volker Dubberke. Die Kostendifferenz sei nicht sehr groß. Der Kreisel könne womöglich in die Förderung des Sozialen Stadtgebiets Nordertor einbezogen werden. Ein entsprechendes Verfahren laufe derzeit. Zudem beteilige sich Edeka an dem Umbau. „Eine einfache Sanierung entspricht nicht dem Verkehrskonzept dieser Stadt“, betonte Dubberke. Schließlich müssten auch die Verkehrsverhältnisse für Radfahrer optimiert werden.

Unterstützung bekam der Stadtentwickler von WG-Fraktionschef Dietmar Thomsik und Berthold Vahlsing vom ADFC. Ein Kreisverkehr entzerre die schlechte Radwegeführung, verdeutlichte Ausschussmitglied und Straßenbau-Ingenieur Thomsik. „Es geht nicht nur um einen Kreisel. Es geht um die Verkehrssicherheit aller.“ Der ADFC habe sich deutlich für einen Kreisel ausgesprochen, weil der Fahrradverkehr dort am besten und zügigsten geführt werde, ergänzte Vahlsing.

Wie er allerdings durch den Kreisel geführt wird, ist noch offen. Verkehrsexperten – unter anderem die sogenannten ERA-Regeln – empfehlen, die Fahrradfahrer auf der Straße hindurchzuleiten. Im Fachausschuss gab es diesbezüglich in der Vergangenheit heftige Diskussionen. Viele hielten ein Hochbord für Radler für sinnvoller.

Ins Rollen gekommen war das Projekt Kreisverkehr mit den Planungen zur Ansiedlung des E-Centers an der Verdener Landstraße. Im Zuge dessen verpflichtete sich Edeka, an entsprechenden Straßenbauinvestitionen zu beteiligen.

Das war im Jahr 2009. Seit dem gab es zu dem Straßenbauprojekt elf Verwaltungsvorlagen und entsprechend viele Diskussionen – nicht nur über die grundsätzliche Notwendigkeit sondern auch über die beste Variante. Neben einem Kreisverkehr gab es die Idee, den Einmündungsbereich umzugestalten. Sie ist mit dem Beschlussvorschlag des Bauausschusses endgültig vom Tisch. Das ist auch der Vorschlag der Grünen, die Celler Straße komplett von der Verdener Landstraße abzunabeln und den Verkehr aus Erichshagen stattdessen über den Nordring und den Nordringkreisel zu führen. Der stieß schon in der Vergangenheit in der Politik einhellig auf Ablehnung.

Mit der Entscheidung des Bauausschusses ist das Straßenbauprojekt in Nienburgs Norden einen Schritt weiter – bis zum Ziel warten allerdings noch eine ganze Menge weitere, die auf noch so manche offene Frage treffen werden.

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