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Gravierende Schäden am Kirchendach

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Die Zeit läuft: Die Schäden an dem Gotteshaus erfordern schnelle Maßnahmen.
Die Zeit läuft: Die Schäden an dem Gotteshaus erfordern schnelle Maßnahmen. © Leif Rullhusen

NIENBURG. Nienburgs Kreuzkirche ist gesperrt. Auf unbestimmte Zeit dürfen keinerlei Veranstaltungen in dem Gotteshaus stattfinden. „Die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet“, begründet Kreuzkirchen-Pastor Frank-Peter Schultz die rigide Maßnahme.

NIENBURG - von Leif Rullhusen. Nienburgs Kreuzkirche ist gesperrt. Auf unbestimmte Zeit dürfen keinerlei Veranstaltungen in dem Gotteshaus stattfinden. „Die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet“, begründet Kreuzkirchen-Pastor Frank-Peter Schultz die rigide Maßnahme. Sämtliche Gottesdienste finden ab sofort im Gemeindehaus statt. Eine akute Einsturzgefahr bestehe zwar nicht, aber ein potenzielles Risiko. Der Grund ist ein maroder Dachstuhl des Kirchenschiffs. Die Schäden sind dermaßen gravierend, dass der First bereits durchhängt und sich die Dachlast auf den Seitenwänden des Gebäudes abstützt. Diverse Risse in den Wänden machen deutlich, dass diese für eine solche Last nicht bestimmt sind. Begonnen hat die Entdeckung der massiven Schäden mit einer Routineuntersuchung durch die Landeskirche im vergangenen Jahr.

Die Untersuchung offenbarte einen Holzbockbefall. Und zwar so

Kreuzkirchen-Pastor Frank-Peter Schultz zeigt auf das marode Dach. Er rechnet mit einer Sperrung von mindestens einem halben Jahr.
Kreuzkirchen-Pastor Frank-Peter Schultz zeigt auf das marode Dach. Er rechnet mit einer Sperrung von mindestens einem halben Jahr. © Leif Rullhusen

stark, dass ein Zimmermann ganze Balken austauschen sollte. Der stellte daraufhin fest, dass es einen Fehler im gesamten Tragsystem des Daches geben müsse. Bolzen waren bereits abgerissen und Balken gerissen. Also ging ein Statiker auf weitere Ursachenforschung. Der deckte erschreckende Baumängel an dem 1964 fertiggestellten Gotteshauses auf. So fehlt in dem Gebälk mindestens ein so genannter Dübel, eine Holzzapfenverbindung zwischen zwei tragenden Balken. „Deshalb muss man jetzt das Dach abfangen und gucken, ob weitere Dübel fehlen“, erklärt Schultz. Dazu werde das Dach mit einem Gerüst innerhalb des Kirchenschiffs abgefangen. Das soll in der kommenden Woche aufgestellt werden. Das tückische an dem Baupfusch: Ohne den Holzbockbefall wäre er noch länger unentdeckt geblieben. „Das sind Bausünden der ersten Stunde“, erklärt Frank-Peter Schultz. „Gott sei Dank hat das Dach bis jetzt gehalten.“ Über die Kosten und Dauer der Reparaturen könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts konkretes sagen. Fest stehe aber, dass sich die Arbeiten über Monate und auf jeden Fall über Weihnachten hinziehen werden. Ein halbes Jahr sei realistisch. Dass hat selbstverständlich weitreichende Auswirkungen auf den Terminkalender der Kreuzkirchen-Gemeinde. So finden die Gottesdienste ab sofort im Gemeindehaus statt. Das führt selbstverständlich zu Engpässen und Terminüberschneidungen. Schultz: „Da ist viel Improvisationstalent gefragt.“ Trotzdem müssen Veranstaltungen ausfallen. So findet zum Beispiel das nächste „Faire Frühstück“ der Gemeinde am kommenden Samstag, 5. Oktober, nicht statt.

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