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Keine Realschule in Langendamm

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Der Schulausschuss tagte am Mittwoch im Witebsk-Zimmer des Nienburger Rathauses.
Der Schulausschuss tagte am Mittwoch im Witebsk-Zimmer des Nienburger Rathauses. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Politische Entscheidungswege sind mitunter lang und von der Bevölkerung schwer nachzuvollziehen. Ein solches Beispiel ist die Debatte um die Einrichtung einer Schule der Sekundarstufe I – also der Klassen 5 bis 10 – in Langendamm.

Warum darüber überhaupt diskutiert werde, fragte die Mutter eines Langendammer Grundschulkindes in der Sitzung des Schulausschusses am Mittwochabend. Schließlich gebe es seit Langem entsprechende Ratsbeschlüsse.

Der Rat der Stadt Nienburg hatte schon vor gut vier Jahren einen Schulentwicklungsplan beschlossen, der derzeit umgesetzt wird. Bestandteil dieses Planes ist unter anderem die Auflösung der Real- sowie Hauptschule als eigenständige Schulformen und stattdessen die Einrichtung einer Oberschule. In Folge dieser Entwicklung soll der Standort in Langendamm, an dem sich eine der beiden Realschulen in Nienburg befindet, zukünftig ausschließlich von der Grundschule genutzt werden. Im Rahmen des Abschmelzungsprozesses der Realschuljahrgänge wurde zudem die Zusammenlegung beider Nienburger Realschulen für das kommende Schuljahr beschlossen. Am Standort Buermende sollen sie bis zu ihrer endgültigen Auflösung eigenständig bestehen bleiben. Diesen Beschluss bestätigte der Schulausschuss am Mittwoch.

Damit lehnte das Gremium zugleich einen vorausgegangenen Antrag seitens der FDP/ULN-Gruppe sowie WG-Stadtratsfraktion ab. Sie forderten die Einrichtung einer zweiten Schule der Sekundarstufe I – vornehmlich als Realschule – am Standort in Langendamm. „Aus unserer Sicht ist eine Grund- und Realschule am Standort in Langendamm langfristig sinnvoll“, argumentierte der FDP-Vorsitzende Heiner Werner. Die Räumlichkeiten in Langendamm seien geeignet, um dort sowohl einen zweizügigen Grund- sowie einen zweizügigen Sekundarschul-I-Standort einzurichten.

Dem widersprach Silke Mosig vom Fachgebiet Kinder, Jugend und Schule. Ab dem Schuljahr 2019/20 werde die Grundschule Langendamm dreizügig sein. Zudem sei die Grundschule seit diesem Schuljahr eine Ganztagsschule mit einem entsprechend größerem Raumbedarf. Selbst bei einer Zweizügigkeit reiche der Platz nicht aus, wenn dort eine weitere Schulform eingerichtet werde. Eine zweite Oberschule entspreche außerdem einfach nicht der Realität, ergänzte Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes. Unterstützung bekommen die Argumente seitens der Stadtverwaltung von der Landesschulbehörde. Die teilte der Stadt erst vor einem guten Monat mit, dass aufgrund der langfristig prognostizierten Schülerzahlen eine weitere Schule der Sekundarstufe I nicht genehmigungsfähig sei

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