Onkes warf dem Gremium vor, dass Nienburg mit der Ratsentscheidung gegen die Wissensburg das Potenzial habe, es auf Seite eins „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler zu schaffen. „5,9 Millionen Euro Fördermittel gehen dadurch verloren, während wir jährlich 360 000 Euro unter anderem für die Miete des Kreisarchivs zahlen“, ärgerte sich der Bürgermeister. „Seit fünf Jahren bepflastern wir den Rat mit Anträgen, dass wir die Wissensburg nicht wollen“, entgegnete unter anderem CDU-Fraktionschef Hans-Peter Rübenack. Es habe nie Berechnungen über die Folge- und Personalkosten gegeben, die die Wissensburg verursacht hätte. Sozialdemokrat Klaas Warnecke machte indes den Bürgermeister für die jüngsten Verzögerungen bei den Planungen um ein neues Archiv sowie Bibliothek verantwortlich. Dessen Einspruch gegen die Ratsentscheidung hätten diese verursacht. Nachdem der Rat das Projekt abgelehnt habe, hätten Alternativen entwickelt werden müssen, stimmte Rübenack zu.
Der eigentliche Anlass der Auseinandersetzung war die von der Verwaltung geplante und von der Ratsmehrheit abgelehnte Teilabschreibung auf die Immobilie. Zustande kommt dieser Posten, weil die Stadt deutlich mehr Geld in die Immobilie gesteckt hat, als sie jetzt bei einem Verkauf erzielen würde. Da der Verkauf aber noch nicht beschlossen sei, dürfe die Abschreibung noch nicht vorgenommen werden, argumentierten unter anderem die Christdemokraten.